15. Januar, 2025

Politik

Annalena Baerbock besucht Ägypten und den Libanon auf Nahostreise

Annalena Baerbock besucht Ägypten und den Libanon auf Nahostreise

Die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock besucht an diesem Dienstag den Gazastreifen, um sich über die dramatische humanitäre Lage vor Ort zu informieren. In Kairo wird sie sich mit dem ägyptischen Außenminister Samih Schukri treffen, um über die Sicherheit der Palästinenser im Gazastreifen, die Freilassung der Hamas-Geiseln und mögliche Lösungsansätze für eine Zweistaatenlösung zu sprechen.

Der Krieg im Gazastreifen wurde ausgelöst durch das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das am 7. Oktober von Terroristen der Hamas sowie anderen extremistischen Palästinenserorganisationen nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt wurde. Auf israelischer Seite sind dabei 1200 Menschen getötet worden. Seit Kriegsbeginn ist die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen auf über 23.000 gestiegen, wie von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde berichtet. Zudem wurden fast 59.000 Menschen verletzt.

Baerbock forderte bereits zuvor, dass die Abwicklung von Hilfslieferungen in den Gazastreifen erleichtert werden müsse, da die humanitäre Krise vor Ort gravierend sei. Deutschland habe seine Hilfe seit Kriegsbeginn auf über 200 Millionen Euro verdreifacht, um die notwendige medizinische Versorgung, Nahrung und sauberes Wasser zu gewährleisten. Es sei jedoch essenziell, dass die Hilfsgüter tatsächlich bei den notleidenden Menschen ankämen.

Baerbock lobte Israel für die Öffnung des Grenzübergangs Kerem Schalom neben dem Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza für Hilfslieferungen. Dennoch müssten weitere Wege gefunden werden, um die humanitäre Hilfe zu gewährleisten.

Der Chef des UN-Nothilfebüros OCHA, Martin Griffiths, bezeichnete den Gazastreifen als "Ort des Todes und der Verzweiflung", der mittlerweile unbewohnbar sei. Eine Hungersnot drohe, insbesondere für die Kinder sei die Situation während der vergangenen 12 Wochen traumatisch gewesen.

Später wird Baerbock in den Libanon weiterreisen, um mit Vertretern der Regierung und des Militärs über die angespannte Lage im Land zu sprechen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs werden vermehrt Geschosse von der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz nach Israel gefeuert, woraufhin Israel meist mit Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Libanon reagiert.

Die Lage im Nahen Osten bleibt weiterhin angespannt und es besteht die Sorge vor einer weiteren Eskalation des Konflikts.