Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum und der gewählte US-Präsident Donald Trump haben in einem freundlichen Telefongespräch Einigkeit über die Pflege einer guten Beziehung zwischen den beiden wichtigen Handelspartnern erzielt. Dieses Gespräch, bei dem die beiden Politiker einen versöhnlichen Ton anschlugen, scheint die aufgeheizten Gemüter hinsichtlich der drohenden Zollschranken zu beruhigen.
Sheinbaum nahm eine versöhnlichere Haltung ein, nachdem sie zuvor angekündigt hatte, Mexiko werde Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, sollte Trump an seiner Ankündigung festhalten, einen 25%igen Zoll auf mexikanische und kanadische Importe zu erheben. In einer Pressekonferenz betonte sie, dass die Zölle nicht direkt diskutiert wurden; vielmehr habe man Trumps Begründungen für mögliche Zölle besprochen, wie illegale Migration und den Schmuggel von Fentanyl.
Die mexikanische Peso-Währung erlebte daraufhin einen leichten Anstieg um fast 1%, nachdem sie zuvor einige Tage geschwächelt hatte. Ein solcher Zoll würde den bestehenden US-Mexico-Canada Free Trade Pact nach Meinung vieler Analysten in Frage stellen, was als Strategie vor der anstehenden Überprüfung im Jahr 2026 interpretiert wird.
In sozialen Medien äußerte sich Trump, Sheinbaum habe zugestimmt, die Migration durch Mexiko in die USA zu stoppen, was einem "Schließen unserer Südgrenze" gleichkäme. Sheinbaum entkräftete diese Aussage umgehend und erklärte, dass Mexikos Ansatz darin bestehe, Grenzen nicht zu schließen, sondern Brücken zwischen Regierungen und Völkern zu bauen. Der Unterschied in den Aussagen wurde auf unterschiedliche Kommunikationsstile zurückgeführt.
Mexiko hat in den letzten Monaten seine Durchsetzung zur Eindämmung von Migration erheblich verstärkt. Sheinbaum berichtete, dass mexikanische Behörden sich aktuell um eine Karawane nahe Pijijiapan im südlichen Chiapas kümmern, die auf etwa 800 Personen geschätzt wird. Diese Karawane solle nicht den Norden erreichen, heißt es aus offiziellen Kreisen.
Analysten sehen in Trumps Zollvorhaben einen möglichen Verhandlungstrick vor dem Überprüfungsprozess des Freihandelsabkommens. In den ersten neun Monaten des Jahres machte Mexiko 15,9% des US-Außenhandels aus, gefolgt von Kanada mit 14,4% und China mit 10,8%. Trump schlug zudem Zölle von 25% auf kanadische Importe vor sowie "zusätzliche 10% Zoll, über alle anderen Zölle hinaus" auf China.