Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben sich heute bis zum Mittag kaum verändert. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel um 0,03 Prozent auf 130,94 Punkte. Gleichzeitig blieb die Rendite zehnjähriger Bundeswertpapiere nahezu unverändert bei 2,59 Prozent.
Die deutlichen Kursgewinne vom Vortag konnten überwiegend gehalten werden. Am Dienstag hatte ein signifikanter Rückgang der US-Inflation für einen kräftigen Auftrieb gesorgt und die Renditen sinken lassen. Es wird derzeit nicht erwartet, dass die US-Zentralbank Fed weitere Zinsanhebungen durchführt. Stattdessen wird bereits über erste Zinssenkungen im kommenden Jahr spekuliert.
Im Hinblick auf die Konjunkturdaten gab es am Vormittag keine entscheidenden Impulse. Die Handels- und Produktionszahlen aus der Eurozone fielen eher schwach aus. Zudem hat die EU-Kommission ihre Wachstumsprognosen für den Währungsraum sowohl für dieses als auch für das kommende Jahr reduziert.
Die mit Spannung erwartete Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hatte vorerst keine großen Auswirkungen auf den Anleihemarkt. Laut Gerichtsurteil darf die Bundesregierung überschüssige Kreditermächtigungen aus der Corona-Krise nicht für andere Zwecke, wie beispielsweise den Klimaschutz, verwenden. Ralph Solveen, Experte von der Commerzbank, kommentierte dies mit den Worten: "Dies stärkt zum einen grundsätzlich die Schuldenbremse, zum anderen tut sich in dem Haushaltsplan für die kommenden Jahre damit ein zusätzliches beträchtliches Loch auf".