04. März, 2025

Märkte

Anlegerflucht ins Sichere: US-Zölle belasten Aktienmärkte

Anlegerflucht ins Sichere: US-Zölle belasten Aktienmärkte

Zu Beginn der Woche erlebten die US-amerikanischen Aktienmärkte deutliche Rückschläge, ausgelöst durch wieder aufkeimende Sorgen um Zölle und Konjunkturaussichten. Die bedeutendsten Indizes verzeichneten Verluste von bis zu 2,2 Prozent und gaben damit die am Freitag erzielten Gewinne schnell wieder auf. Ein klares Zeichen für die erhöhte Anspannung unter den Anlegern lieferte der sogenannte Angstbarometer VIX-Index, der auf den Stand von Dezember letzten Jahres kletterte. Inmitten dieser unsicheren Lage rückten US-Staatsanleihen vermehrt in den Fokus der Anleger, die sich nach sicheren Anlageoptionen umschauten.

Der Dow Jones Industrial verlor nach einem verhaltenen Handelsstart 1,48 Prozent und notierte bei 43.191,24 Punkten. Parallel dazu sank der S&P 500 um 1,76 Prozent auf 5.849,72 Zähler – ein signifikanter Tagesverlust für das noch junge Jahr. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel sogar um 2,20 Prozent auf 20.425,58 Punkte ab.

Ein wesentlicher Treiber der Marktturbulenzen ist die entschlossene Haltung von US-Präsident Donald Trump in Bezug auf die geplanten Zölle für Importe aus Mexiko und Kanada. "Sie treten morgen in Kraft", betonte er in einer Stellungnahme. Zudem beschloss Trump eine Erhöhung der Zölle auf chinesische Produkte von 10 auf 20 Prozent. Diese Entwicklungen werfen zusätzlich einen Schatten auf das verarbeitende Gewerbe in den USA, das ohnehin unter steigenden Preisen leidet.

Das nachlassende ISM-Stimmungsbarometer deutet für Analysten wie Thomas Ryan von Capital Economics auf das drohende Ende einer kurzen Erholungsphase im verarbeitenden Gewerbe hin. Die spürbaren Folgen der Zölle und Reaktionen von Handelspartnern hinterlassen deutliche Spuren, während die Preissteigerungen auf das höchste Niveau seit Juni 2022 anwachsen.

Insbesondere Technologieaktien, die im vergangenen Jahr stark zur Hausse an den Märkten beitrugen, gerieten unter Druck. Nvidia erlitt mit einem Rückgang von 8,7 Prozent den stärksten Verlust im Dow. Auch bei Amazon fielen die Aktien um 3,4 Prozent. Eine positive Ausnahme bildete hingegen AppLovin, deren Aktien dank der Ankündigung eines Rückkaufprogramms um 3,6 Prozent zulegten, was sie zum Spitzenreiter im Nasdaq 100 machte.

Im Bereich abseits der Technologie gewann Capri Holdings fast vier Prozent an Wert, da Berichte über einen möglichen Verkauf der italienischen Luxusmarke Versace an Prada SpA die Runde machten. Diese Nachrichten beflügelten die Phantasien der Anleger, die inmitten eines ansonsten stürmischen Umfelds nach positiven Impulsen suchten.