23. September, 2024

Märkte

Anleger setzen wieder auf deutsche Aktien - Dax erneut im Aufwind

Anleger setzen wieder auf deutsche Aktien - Dax erneut im Aufwind

Nach einer Phase der Gewinnmitnahmen am Freitag zeigten sich die Anleger am Montag erneut optimistisch und griffen bei deutschen Aktien wieder zu. Der Dax erlebte zu Beginn des Handels aufgrund schwacher Stimmungsdaten aus der deutschen Industrie einen schleppenden Start. Doch je weiter der Tag voranschritt, desto größer wurde der Anreiz für die Investoren, auf dem ermäßigten Niveau zu kaufen. Der amerikanische Markt in New York ließ am Nachmittag ebenfalls einen soliden Auftakt erwarten. Bis zum Schluss des Handelstages konnte der Dax um 0,67 Prozent auf 18.845 Punkte zulegen und steuerte wieder auf die Marke von 19.000 Punkten zu. Diese hatte der Index in der vergangenen Woche erstmals seit dem Beginn der Zinswende in den USA übersprungen, bevor Gewinnmitnahmen das Bild kurzzeitig trübten. Der MDax, der die Werte mittelgroßer deutscher Unternehmen umfasst, stieg um 0,79 Prozent auf 26.048 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verbuchte ein Plus von 0,4 Prozent. Marktbeobachter wie Andreas Lipkow bemerkten, dass sich deutsche Aktien unbeeindruckt von schlechten Konjunkturnachrichten aus der Eurozone zeigen. Der Einkaufsmanagerindex im Euroraum war im September deutlich unter die Wachstumsgrenze von 50 Punkten gesunken, was erneute Konjunktursorgen befeuerte. Experten sahen darin jedoch auch eine Bestätigung für den Spielraum der Europäischen Zentralbank, weitere Zinssenkungen vorzunehmen. Die UBS warnte trotz der aktuellen Kursrekorde vor einer unsicheren Zukunft. Laut Mark Haefele, Experte bei der UBS, stehen Anleger im Schlussquartal vor zahlreichen Herausforderungen, darunter konjunkturelle Unsicherheiten, geopolitische Konflikte und die bevorstehenden US-Wahlen. Haefele wies darauf hin, dass das Zeitfenster, das Portfolio auf Zinssenkungen auszurichten, immer kleiner werde. Unternehmensseitig stand die Commerzbank erneut im Fokus. Die Bank war mit einem Übernahmekarussell konfrontiert, woraufhin die Papiere zunächst stark unter Druck gerieten. Deutschland hatte angekündigt, vorerst keine weiteren Aktien der Bank zu verkaufen, was zu einem Kursverlust von über sechs Prozent führte. Im Tagesverlauf sorgte die Nachricht, dass die italienische Großbank Unicredit ihren Anteil auf rund 21 Prozent erhöht hat, für erneute Bewegung. Die Commerzbank-Aktien drehten kurz ins Plus, endeten jedoch mit einem Minus von 0,8 Prozent. Unicredit beantragte eine Erlaubnis, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu erhöhen. BASF bildete das Schlusslicht im Dax, nach einer guten Vorwoche gingen die Aktien des Chemiekonzerns um zwei Prozent zurück. Zalando-Aktien hingegen stiegen um gut zwei Prozent; das Analysehaus RBC äußerte sich optimistisch mit einem Kursziel von 42 Euro. Im MDax kletterten die Aktien von Scout24 dank angekündigter Aktienrückkäufe fast zwei Prozent. Hugo Boss-Papiere verloren hingegen zeitweise mehr als sechs Prozent, nachdem die Bank of America ihre Kaufempfehlung zurückzog, letztlich betrug der Verlust 2,5 Prozent. Im SDax wurden Aktien von Borussia Dortmund stark verkauft, nachdem der Fußballclub eine deutliche 1:5-Niederlage gegen den VfB Stuttgart einstecken musste. Der Verein liegt nun fünf Punkte hinter dem Tabellenführer FC Bayern München. Auch Index-Umbesetzungen wurden am Wochenanfang wirksam. Der MDax begrüßte den Finanzdienstleister Hypoport und Schott Pharma, die Encavis und Evotec ersetzten. Im SDax nahmen Deutsche Euroshop und die Absteiger Encavis und Evotec die Plätze von Baywa ein. Der Euro sank am Montag auf 1,1115 US-Dollar, nachdem die Europäische Zentralbank den Referenzkurs am Freitag auf 1,1166 Dollar festgesetzt hatte. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 127,30 Punkte und die Umlaufrendite fiel von 2,16 auf 2,14 Prozent. Der Bund-Future lag am Nachmittag mit 0,19 Prozent im Plus bei 134,47 Punkten.