Die Kurse deutscher Staatsanleihen konnten am Montag nach einem anfänglich zurückhaltenden Beginn zulegen. Der Euro-Bund-Future, als Indikator im Anleihehandel, kletterte bis zum Nachmittag um 0,45 Prozent auf 133,66 Punkte. Entsprechend sank die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf 2,20 Prozent. Damit schlossen die Anleihen an die beachtlichen Kursgewinne des Freitags an. Damals hatten schwache Daten zur Stimmung unter Einkaufsmanagern in der Eurozone den Markt gestützt. Auch europaweit gerieten die Renditen unter Druck. Anlass dafür waren sinkende Inflationsprognosen, nachdem Scott Bessent für den Posten des US-Finanzministers unter Donald Trump nominiert worden war. Bessent, von dem man eine gemäßigtere politische Linie erwartet, setzt auf vorsichtige Maßnahmen, etwa bei Importzöllen, deren drastische Ausgestaltung eine Preissteigerung auslösen könnte. Am Montagmorgen hatte zudem der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, Philip Lane, weitere Zinssenkungen ins Spiel gebracht, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Ohne solche Maßnahmen, so Lane in einem Interview mit 'Les Echos', werde das benötigte Wachstum nicht erreicht. Diese Perspektiven verstärkten den Druck auf die Renditen in der Eurozone weiter.