Die Anleger am deutschen Aktienmarkt zeigen sich zur Wochenmitte weiterhin in Kauflaune. Mit der Hoffnung auf eine Entspannung der Geldpolitik gewann der Leitindex DAX in der ersten Handelsstunde 0,44 Prozent und überwand dabei die wichtige 200-Tage-Linie. Auch der MDAX der mittelgroßen Unternehmen konnte sich um 0,97 Prozent steigern. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 legte um etwa 0,7 Prozent zu.
Die Investoren gehen aufgrund eines nachlassenden Inflationsdrucks in den USA davon aus, dass der Zinshöhepunkt erreicht ist. Die Experten der ING-Bank betonten, dass "Die Fed durch ist und die Marktzinsen ihren Höhepunkt erreicht haben." Des Weiteren werden die Marktteilnehmer am Nachmittag ein genaues Augenmerk auf die US-Einzelhandelsumsätze für Oktober werfen. Ein Rückgang des Konsums würde die Hoffnung auf sinkende Zinsen zusätzlich stärken.
Ebenfalls positiv zu bewerten ist die Nachricht, dass sich die befürchtete Blockade der Regierungsgeschäfte in den USA offenbar abwenden lässt. Das Repräsentantenhaus hat mit einer deutlichen Zweidrittelmehrheit einem Gesetzesentwurf für einen Übergangshaushalt zugestimmt. Die Zustimmung im Senat gilt als Formsache.
Besonderes Augenmerk liegt am Mittwoch auf den DAX-Konzernen Infineon und Siemens Energy. Siemens Energy konnte sich nach Vorlage der Geschäftszahlen für das vierte Quartal und nach Einigung auf einen Anteilsverkauf im Indien-Geschäft mit einem Plus von über acht Prozent zurück über die Zehn-Euro-Marke kämpfen. Laut Analyst Akash Gupta von der Bank JPMorgan dürfte das Risiko einer Kapitalerhöhung kurzfristig geringer werden.
Auch der Chiphersteller Infineon zeigt sich zuversichtlich für das neue Geschäftsjahr 2023/2024. Nach einem überraschend starken Jahresendspurt rechnet das Unternehmen mit weiterem Wachstum. Zwar liegt das operative Gewinnziel von Vorstandschef Jochen Hanebeck etwas unter den durchschnittlichen Marktschätzungen, dennoch konnte Infineon zuletzt fast drei Prozent gewinnen.
Des Weiteren spricht der chinesische Online-Einzelhandelsriese JD.com laut einem Bericht mit Altaktionären über einen Einstieg bei Ceconomy, dem Mutterkonzern von Mediamarkt und Saturn. Diese Nachricht katapultierte die Aktien von Ceconomy um über 14 Prozent in die Höhe.
Auch der Brennstoffzellen-Anbieter SFC Energy hebt seine Prognose für das laufende Jahr erneut an, da die Nachfrage weiterhin hoch ist. Die Aktien des Unternehmens legten um über vier Prozent zu.
Der Arzneimittelhersteller Dermapharm konnte in den ersten drei Quartalen von einem erfolgreichen Lauf seiner Tochtergesellschaft Arkopharma sowie einer gestiegenen Nachfrage nach Nahrungsergänzungsmitteln und pflanzlichen Extrakten profitieren. Die Aktien von Dermapharm gewannen mehr als zwei Prozent.