Die aktuellen Inflationszahlen der USA haben am Mittwoch für eine erfreuliche Wendung an den Anleihenmärkten gesorgt. Die zuletzt skeptischen Anleger reagierten auf den Anstieg der Verbraucherpreise um 0,2% von September auf Oktober, wie erhofft, und setzten verstärkt auf eine Zinssenkung durch die Federal Reserve im nächsten Monat. Ebenso erwartet war der Anstieg der Kernverbraucherpreise, die Nahrungsmittel und Energie ausklammern, um 0,3%. Diese Nachricht stellte eine willkommene Atempause für Anleihen-Investoren dar, die zuvor mit Kursverlusten zu kämpfen hatten – mitunter durch wirtschaftspolitische Erwartungen nach Trumps Wahlsieg, die auf ein stärkeres Wachstum, höhere Inflation und größere Defizite schließen lassen und somit tendenziell belastend für Anleihekurse wirken könnten. Doch an diesem Tag gab es Entspannung: Die Veröffentlichung der Verbraucherpreisindizes zeigte, dass die Gesamtinflation und die Kerninflation im Jahresvergleich um 2,6% bzw. 3,3% gestiegen sind. In Folge dessen stieg die Wahrscheinlichkeit einer Fed-Zinssenkung im Dezember laut Fed-Funds-Futures-Preisen von 60% auf 79%. In der ersten Marktreaktion legten Anleihe-ETFs eine Rallye hin: Der iShares 7-10 Year Treasury Bond ETF verzeichnete einen Zuwachs von bis zu 0,46%, während der iShares 20+ Year Treasury Bond ETF um bis zu 0,97% anstieg. Doch ein Teil dieser Gewinne wurde schnell wieder abgegeben, da Händler die Kurserholung als Verkaufsmöglichkeit nutzten. Trotz der positiven Auswirkungen der heutigen Inflationsdaten auf die Aussicht einer Dezember-Zinssenkung gehen die Märkte von weniger Zinssenkungen als noch vor einigen Monaten aus. Aktuell wird mit lediglich zwei weiteren Zinssenkungen im kommenden Jahr gerechnet, was den Anleihenmarkt dem negativen "Trump-Effekt" zu überlassen scheint.