10. Januar, 2025

Märkte

Anleger feiern Comeback der Unternehmensanleihen

Anleger feiern Comeback der Unternehmensanleihen

Die ursprünglich unspektakulären, aber nun überraschend feierlichen Investitionsmöglichkeiten in Unternehmensanleihen ziehen derzeit vermehrt die Aufmerksamkeit von Investoren auf sich. Während der sogenannte "Credit Spread", also der Aufschlag, den Anleihegläubiger von Unternehmen verlangen, wieder auf ein historisch niedriges Niveau von 0,8 Prozentpunkten gefallen ist, entfaltet sich eine Dynamik, die Erinnerungen an die Finanzkrise von 2005 weckt. Dies stellt eine ungewöhnlich geschäftige Phase für Banker dar, die der Ausgabe neuer Anleihen beiwohnen.

Nach zwei Jahrzehnten nahezu bodenständiger Zinsen erleben wir nun eine Erhöhung, die selbst bei schmalen Spreads zu Gesamtrenditen von über 5% auf hochrangige Unternehmensanleihen führt. Im Vergleich zur erwarteten Gewinnrendite von nur 4% der US-Aktien erscheint dies besonders attraktiv, was die steigende Nachfrage von Investoren erklärt. Auch Unternehmen profitieren von diesem Umstand und nutzen die Gelegenheit, um mehr Anleihen zu platzieren.

Dennoch wirkt dieser scheinbar florierende Markt auch verstörend unwirklich. Während andere Schuldformen wie "Junk Bonds" oder privater Kredit florieren, hat sich die Bedeutung traditioneller Unternehmensanleihen über Jahrhunderte hinweg unaufhaltsam verringert. Einst das Rückgrat der Kapitalmärkte, sehen wir heute, dass sich ihr Anteil im Vergleich zu Aktienmärkten zunehmend verringert hat.

Das Aufkommen neuer technischer Schwergewichte, die in der Lage sind, aus immateriellen Vermögenswerten wie geistigem Eigentum Kapital zu schlagen, verschärft die Situation weiter. Diese Unternehmen benötigen weniger Anleihemittel, da sie bereits enorme Geldströme generieren. Dennoch besteht die Aussicht, dass reifere Unternehmen in der Zukunft verstärkt auf Anleihen setzen könnten, gerade, wenn sie in kapitalintensive Bereiche wie die Infrastruktur für Künstliche Intelligenz investieren.