09. Januar, 2025

Wirtschaft

Anleger drängen UnitedHealth zu Transparenzbericht: Aufarbeitung gesundheitspolitischer Auswirkungen gefordert

Anleger drängen UnitedHealth zu Transparenzbericht: Aufarbeitung gesundheitspolitischer Auswirkungen gefordert

Im Mittelpunkt der jüngsten Entwicklungen bei UnitedHealth Group steht ein dringliches Anliegen, das Aktionäre der US-amerikanischen Versicherungsgruppe an das Unternehmen herangetragen haben. Diese fordern einen detaillierten Bericht über die finanziellen und gesundheitlichen Auswirkungen der Geschäftspraktiken von UnitedHealth, insbesondere jener, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung einschränken oder verzögern können. Der Vorstoß, der auf der jährlichen Hauptversammlung zur Abstimmung kommen könnte, hat angesichts eines tragischen Vorfalls, der die öffentliche Diskussion befeuert, besondere Brisanz. Ein Unternehmenssprecher erklärte, dass UnitedHealth auf die Anträge der Aktionäre im Rahmen der bevorstehenden Proxy-Erklärung für 2025 reagieren werde, die als Agenda für die Hauptversammlung dient. Üblicherweise veröffentlicht UnitedHealth dieses Dokument im April, während die Versammlung selbst im Juni stattfindet. Die Initiative wird von Gruppen wie den Sisters of the Holy Names of Jesus and Mary aus Quebec und Trillium Asset Management vorangetrieben. Sie verlangen eine Analysen zu den Effekten von Vorabgenehmigungen und abgelehnten medizinischen Anträgen – geschäftsvorhaben der Versicherer, die Patienten womöglich von notwendigen Behandlungen abhalten. Laut Wendell Potter, Präsident des Center for Health & Democracy, schädigen die Verzögerungen und Ablehnungen von Leistungen nicht nur die Patienten selbst, sondern die Gesellschaft insgesamt. Potters Stellungnahme wurde durch das Interfaith Center on Corporate Responsibility eingereicht. Das Unternehmen UnitedHealth, das den größten Krankendienstleister des Landes, UnitedHealthcare, sowie den Apothekenmanager Optum führt, steht nun im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Hinzu kommt der Mord an Brian Thompson, CEO von UnitedHealthcare, der weitere Kritik am Unternehmen nährte. Der Beschuldigte, Luigi Mangione, erklärte vor Gericht seine Unschuld, während UnitedHealth eine durchschnittliche Bewilligunsrate von 90% für eingereichte Anträge anführte. "Falschinformationen über unsere Bearbeitung von Versicherungsansprüchen sind im Umlauf", so die Unternehmensleitung. Der gegenwärtige CEO, Andrew Witty, hob in einer internen Nachricht hervor, dass Thompson „einer der Guten“ gewesen sei und bekräftigte die Fürsorgepflicht des Unternehmens gerade gegenüber den Bedürftigsten. Weitere Berichterstattung deutet auf die Rolle der ESG-Themen (Environmental, Social, Governance) hin, die zunehmend in den Fokus von Investoren geraten und von Unternehmern nicht ignoriert werden können.