01. Oktober, 2024

Politik

Anklage gegen chinesische Spionage in Deutschland

Anklage gegen chinesische Spionage in Deutschland

Die deutsche Bundesanwaltschaft hat eine 38-jährige Chinesin, die in Leipzig lebt, unter dem Verdacht festgenommen, sensible Informationen über deutsche Waffenausfuhren an chinesische Geheimdienste weitergegeben zu haben. Dieser Vorfall fügt sich ein in eine Reihe jüngster Spionagefälle, die die Besorgnis in Deutschland über Geheimdienstaktivitäten aus China und Russland wachsen lassen. Die Verdächtige, die gemäß den strengen deutschen Datenschutzbestimmungen nur als Yaqi X. identifiziert wird, arbeitete am Flughafen Leipzig/Halle. Ihr wird vorgeworfen, Informationen zu "Flügen, Fracht und Passagieren" im Zusammenhang mit Waffenexporten sowie Details zu Mitarbeitern eines deutschen Waffenherstellers weitergegeben zu haben. Der Flughafen Leipzig/Halle, etwa 150 Kilometer südwestlich von Berlin gelegen, ist mit über 1,5 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr einer der größten Frachtumschlagplätze Europas. Yaqi X. war bei einem Logistikunternehmen tätig, das am Flughafen operiert. Darüber hinaus soll sie enge Verbindungen zu Jian G., einem ebenfalls in Deutschland und Brüssel wegen Spionageverdachts verhafteten Chinesen, gehabt haben. Jian G. wurde bereits im April in Deutschland festgenommen. Die Polizei nahm Yaqi X. am Montag fest und durchsuchte ihre Wohnung in Leipzig sowie ihren Arbeitsplatz am Flughafen. Seit der russischen Invasion der Ukraine im Jahr 2022 ist die Zahl der aktiven Spione in Deutschland ein zunehmendes Anliegen Berlins. Besonders die Spionageaktivitäten Chinas, des größten Handelspartners Deutschlands, stehen dabei im Fokus.