Die türkische Regierung hat ein ehrgeiziges Entwicklungsprogramm gestartet, das mit einem Finanzvolumen von 14 Milliarden Dollar die wirtschaftlichen Disparitäten zwischen der überwiegend kurdischen Südostregion und dem Rest des Landes verringern soll. Diese Initiative könnte neue Impulse für die Beilegung des langjährigen Konflikts mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) geben. Ein Führungswechsel im benachbarten Syrien, der die Beziehung zu Ankara verbessert, bietet zusätzliche Chancen. Die östlichen und südöstlichen Provinzen der Türkei hinken in wirtschaftlichen Kennzahlen wie dem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf hinterher, was teilweise auf den jahrzehntelangen Konflikt zurückzuführen ist. Der türkische Industrieminister Fatih Kacir verkündete, dass bis 2028 rund 198 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 496,2 Milliarden Lira umgesetzt werden sollen, um die Einkommenssituation in der Region erheblich zu verbessern. Ein bemerkenswerter Schritt wurde auch zur Friedensstiftung unternommen: Zwei türkische Abgeordnete besuchten am Samstag Abdullah Öcalan, den inhaftierten PKK-Anführer, was als Signal der Entspannungsbereitschaft gewertet wird. Die Begegnung steht im Einklang mit der Forderung eines engen Vertrauten von Präsident Erdoğan, die PKK solle ihre Waffen niederlegen. Vizepräsident Cevdet Yilmaz betonte die zerstörerischen Auswirkungen des Terrorismus auf die Region, versichert jedoch, dass eine befriedete Türkei enorme Vorteile für den Südosten des Landes bringen wird. Auch die neuen politischen Rahmenbedingungen in Syrien, nach dem Machtwechsel durch Türkei-unterstützte Rebellen, werden als Chance für eine gesteigerte wirtschaftliche Wohlfahrt betrachtet.