19. Februar, 2025

Märkte

Anhaltender Gaspreisrutsch: Europas Märkte im Wandel

Anhaltender Gaspreisrutsch: Europas Märkte im Wandel

Der europäische Gasmarkt verzeichnet auch zum Ende der Woche einen fortgesetzten Rückgang der Preise. Der richtungsweisende TTF-Terminkontrakt für Lieferungen im nächsten Monat fiel am Freitag unter die Marke von 50 Euro je Megawattstunde und wurde gegen Mittag bei 48,39 Euro gehandelt. Damit erreicht der Gaspreis seinen tiefsten Stand seit Ende Januar und entfernt sich merklich vom Zwei-Jahreshoch, das noch am Dienstag verzeichnet wurde. Hintergrund dieses Trends ist eine Reihe von Faktoren. In den vergangenen Wochen führten tiefe Temperaturen, eine Windflaute und damit einhergehend ein verstärkter Einsatz von Erdgas zur Stromerzeugung zu einem Anstieg der Gaspreise. Doch derzeit beeinflussen Spekulationen auf den Rohstoffmärkten, die ein Ende des Ukraine-Konflikts und der damit verbundenen Sanktionen gegen Russland in Aussicht stellen, die Preisentwicklung. Marktanalysten zufolge könnten künftige Friedensverhandlungen zwar länger dauern, dennoch drücken die Erwartungen auf mögliche Rückkehr russischer Gaslieferungen bereits jetzt die Preise. Ein weiterer Faktor für den Preisverfall sind Spekulationen, wonach Deutschland von den vorgeschriebenen Gasreserven-Zielen abweichen könnte. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg plant Berlin, die 90-prozentige Speicherzielmarke im nächsten November nicht erneut anzupeilen. Aktuell sind die Speicherstände in Deutschland deutlich niedriger als im Vorjahr. Diese Entwicklung könnte zu einer gedämpften Nachfrage und damit zu weiteren Preissenkungen führen. Zuletzt lag der Füllstand der Erdgasspeicher laut Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE in Deutschland bei knapp 46 Prozent, deutlich weniger als noch Anfang des Jahres. Damals betrug der Speicherstand knapp 80 Prozent, während er vor einem Jahr bei etwa 72 Prozent lag.