Die Grippesaison in Deutschland zeigt eine ansteigende Tendenz mit einer steigenden Anzahl an Erkrankungsfällen quer durch alle Altersklassen. Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte einen neuesten Bericht, der die Situation bis einschließlich der ersten Februarwoche des Jahres skizziert: Eine hohe Frequenz an Arztkonsultationen und Einweisungen in Krankenhäuser sei die Folge der grassierenden Viruswelle. Speziell in der jüngst vergangenen Woche wurden dem Institut etwa 31.600 Laborbestätigte Influenza-Fälle gemeldet, von denen sich 16 Prozent der Patientinnen und Patienten einer stationären Behandlung unterziehen mussten. Seit dem Start der Grippesaison im Oktober beläuft sich die kumulierte Zahl auf circa 102.000 gemeldete Fälle, allerdings wird die reale Infektionsrate weitaus höher eingeschätzt aufgrund einer vermuteten Dunkelziffer.
Das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) beeinflusst ebenfalls signifikant das aktuelle Infektionsgeschehen, wobei eine auffallende Betroffenheit bei den jüngsten Mitgliedern der Gesellschaft zu verzeichnen ist – die Kleinkinder. Laut RKI-Bericht sehen sie sich überproportional mit Krankenhausaufenthalten aufgrund von RSV-Infektionen konfrontiert.
Während die Influenza vornehmlich ältere Personen in ihren Bann zieht und zu schwereren Erkrankungsverläufen führt, treten Covid-19-Infektionen in dieser Gruppe weniger häufig auf. Zugleich sinken die Meldezahlen für Coronavirus-Fälle weiterhin und bleiben damit deutlich hinter denen der Influenza zurück. Unabhängig von eventuellen Arztkontakten schätzt das RKI die Zahl der Akuterkrankungen der Atemwege auf rund 6,1 Millionen in der betrachteten Woche.
Insgesamt stellt die Grippewelle das Gesundheitssystem vor Herausforderungen, denn die hohe Anzahl an Erkrankten geht mit einem Anstieg der Inanspruchnahme medizinischer Einrichtungen einher, was auf eine angespannte Lage in Arztpraxen und Kliniken hindeutet.