Die jüngsten Wirtschaftskennzahlen aus den USA haben zu einem Anstieg der Renditen für Staatsanleihen geführt, der bei Investoren auf reges Interesse stößt. Insbesondere die richtungsweisende Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe stieg über 4,5 % und erreichte damit den höchsten Stand seit Mai. Ausschlaggebend waren die robusten Einzelhandelsdaten, die mit erheblichen Aufwärtskorrekturen verbunden waren. Ein Großhandel mit 10-jährigen Terminkontrakten unterstreicht das wachsende Interesse an dieser Anlageform. Innerhalb weniger Stunden fiel die Rendite leicht auf etwa 4,43 %, was den Wert des Deals um rund fünf Millionen Dollar steigerte.
Der Rückgang der Aktienmärkte und sinkende Rohölpreise führten zu einer erhöhten Nachfrage nach Anleihen, obwohl die Renditen im Wochenvergleich gestiegen blieben. Der S&P 500 notierte in der Nähe von Rekordhöhen, während Fed-Chef Jerome Powell angab, dass Eile bei Zinssenkungen derzeit nicht geboten sei. "Die 10-jährige Staatsanleihe ist mit 4,5 % Rendite unglaublich attraktiv", bemerkte Mike O'Rourke von Jonestrading. "Wenn Aktien an Wert verlieren, wächst die Nachfrage nach sicheren Staatsanleihen."
Der große Terminkontrakthandel der 10-jährigen Anleihe umfasste 16.000 Verträge für Dezember. Die Identität der Marktteilnehmer wurde nicht bekannt gegeben. Die anfänglichen Rückgänge im Markt signalisierten ein Schrumpfen des Vertrauens in eine Zinssenkung im nächsten Monat, da die Einzelhandelszahlen die vorsichtige Haltung von Powell untermauerten. Auf dem Swap-Markt sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Dezember kurzzeitig auf 50 %, stabilisierte sich jedoch wieder auf etwa 60 %.
"Es gibt wenig Unterstützung für eine schnelle Zinssenkung der Fed", sagte Bob Sinche von Global Macro & Markets. Fed-Chef Powell habe Zweifel an der Notwendigkeit eines Zinsabbaus im Dezember geäußert, während die aktuell veröffentlichten Daten nicht überzeugend für eine sofortige Maßnahme sprächen. Andere Fed-Vertreter, wie Susan Collins aus Boston und Austan Goolsbee aus Chicago, vermieden es, eindeutige Signale für den Dezember zu geben und betonten, dass zukünftige Entscheidungen von kommenden Daten abhängen.