18. September, 2024

Politik

Angriffe auf UN-Schule in Gaza: Internationale Empörung

Angriffe auf UN-Schule in Gaza: Internationale Empörung

Bei israelischen Luftangriffen auf eine Schule der UN in Gaza, die als Schutzunterkunft für Vertriebene dient, kamen sechs UN-Mitarbeiter ums Leben. Dies berichtete die UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA). Der Vorfall führte zu scharfer Verurteilung durch den obersten Diplomaten der EU sowie durch arabische Staaten.

Laut UNRWA ereignete sich der Angriff in Nuseirat, zentral gelegen in Gaza, und stellt den tödlichsten Vorfall für ihre Mitarbeiter seit Beginn des Konflikts im vergangenen Jahr dar. Zu den Opfern zählten der Leiter des UNRWA-Schutzhauses sowie weitere Teammitglieder, die Hilfe für Vertriebene bereitstellten.

Die israelische Armee erklärte, dass ein 'präziser Schlag gegen Terroristen' durchgeführt worden sei, die in einem Kommandostand operierten, der sich innerhalb des Schulgeländes befand.

Die betroffene Schule, die etwa 12,000 Vertriebene beherbergt, wurde laut UNRWA seit Beginn des Krieges bereits fünf Mal ins Visier genommen. In einem Bericht, der früher am Mittwoch veröffentlicht wurde, gab die UNRWA an, dass 214 ihrer Mitarbeiter in Gaza während des Konflikts getötet wurden. Zudem seien fast 70 Prozent der vor dem Krieg betriebenen Schulen getroffen worden, einige mehrfach.

Die Hamas-geführte palästinensische Zivilschutzbehörde in Gaza berichtete, dass insgesamt 18 Menschen bei den Luftangriffen getötet und mindestens 18 weitere verletzt wurden. Diese Angaben konnten von der Financial Times nicht unabhängig verifiziert werden.

Der Vorfall wurde von arabischen Ländern wie Jordanien, Saudi-Arabien und Katar verurteilt. Der EU-Chefdiplomat Josep Borrell zeigte sich 'empört' über die Tötung der UN-Mitarbeiter.

Auch UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Vorfall als 'völlig inakzeptabel' und forderte ein sofortiges Ende der Verstöße gegen das internationale humanitäre Recht.

Israels UN-Botschafter Danny Danon erwiderte die Vorwürfe und bezeichnete es als 'unerhört', dass die UN weiterhin Israel verurteilt, während Hamas Frauen und Kinder als menschliche Schutzschilde nutze.

Israel startete seine Offensive in Gaza als Reaktion auf einen Angriff der Hamas am 7. Oktober, bei dem palästinensische Militante 1,200 Menschen töteten und 250 gefangen nahmen, so israelische Angaben. Der israelische Angriff hat jedoch schwerwiegende Folgen für Gaza, mit über 41,000 getöteten Palästinensern, Hunderttausenden Vertriebenen und einer zunehmenden humanitären Krise.

Während die Opferzahlen steigen, wächst der internationale Druck auf Israel, einem Waffenstillstand zuzustimmen. Gespräche unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars brachten bisher keine Einigung, da Israel und Hamas über wesentliche Punkte einer Vereinbarung im Streit liegen.