22. Oktober, 2024

Politik

Angriffe auf Finanzstrukturen: Israelisches Militär zielt auf Hisbollah

Angriffe auf Finanzstrukturen: Israelisches Militär zielt auf Hisbollah

In den südlichen Vororten von Beirut kam es erneut zu Luftangriffen durch das israelische Militär, was zu Todesopfern führte, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Ziel dieser Angriffe sind die finanziellen Strukturen der pro-iranischen Gruppe Hisbollah im Libanon. Armeesprecher Daniel Hagari berichtet, dass sich unter einem Krankenhaus im Süden Beiruts ein Bunker mit Bargeld und Gold im Wert von Hunderten Millionen Dollar befindet. Diese Informationen konnten bisher nicht unabhängig bestätigt werden.

US-Außenminister Antony Blinken plant in der Region intensive Gespräche, um den Konflikt im Gazastreifen zu beenden und die humanitäre Lage zu verbessern. Derweil setzt die israelische Armee ihre Angriffe im Libanon und im Gazastreifen fort. Armeesprecher Hagari betont, dass man nicht im Krieg mit der libanesischen Bevölkerung steht und fordert die Regierung des Libanon auf, die Hisbollah zu hindern, Vermögen für terroristische Zwecke zu nutzen. Das Krankenhaus selbst bleibe von Angriffen verschont.

Ziel der israelischen Luftangriffe sind auch Zweigstellen der Al-Kard Al-Hassan-Vereinigung, die als Finanzarm der Hisbollah gilt. Generalstabschef Herzi Halevi berichtet von fast 30 bombardierten Zielen. Zudem wurde in Damaskus der Nachfolger des kürzlich getöteten Finanzchefs der Hisbollah eliminiert. Bilder zeigen ein zerstörtes Auto nach dem Angriff, doch auch hier sind unabhängige Bestätigungen schwierig.

Israels Militär will die Hisbollah daran hindern, sich neu zu formieren. Die Hisbollah finanziere sich über Iran und lokale Unterstützer, so Hagari. Zudem wird ihr vorgeworfen, sich über Unternehmen in der Türkei, Syrien, Jemen und Libanon zu finanzieren. Diese Angriffe auf Israel mit Raketen und Drohnen sollen nicht enden, bevor eine Waffenruhe vereinbart ist.

Diplomatische Bemühungen, unter anderem durch die USA, Ägypten und Katar, um den Konflikt zu beenden, zeigen bisher keine Wirkung. Der Krieg, ausgelöst durch einen Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober des vergangenen Jahres, treibt die Spannungen weiter an. Seitdem seien laut UN überwiegend Frauen und Kinder unter den über 42.000 Todesopfern im Gazastreifen.

In diesem Kontext wehrt sich Israel gegen Vorwürfe, humanitäre Hilfen zu blockieren. Die israelische Behörde Cogat bezeichnete Anschuldigungen von UN-Vertretern als "Lüge" und betont, dass seit Mai eine halbe Million Tonnen Hilfsgüter geliefert wurden. Die USA erhöhten zuletzt den Druck auf Israel, die Versorgung der Menschen im Gazastreifen zu verbessern und drohten mit der Einschränkung künftiger Waffenlieferungen.