19. September, 2024

Politik

Angriff auf Grundschulkind in Shenzhen: Tatort Japanische Schule

Angriff auf Grundschulkind in Shenzhen: Tatort Japanische Schule

Ein tragischer Zwischenfall erschütterte am Mittwochmorgen die Stadt Shenzhen im südlichen China, als ein kleines Kind auf dem Weg zu einer japanischen Grundschule von einem Mann mit einem Messer angegriffen wurde. Die lokale Polizei nahm kurz darauf einen 44-jährigen Mann mit dem Nachnamen Zhong am Tatort fest. Den Angaben der Polizei zufolge ereignete sich der Vorfall im Nanshan-Distrikt Shenzhens gegen 8 Uhr morgens.

Die Behörden veröffentlichten keine näheren Informationen zur Nationalität oder Geschlecht des Kindes. Jedoch berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo, dass es sich bei dem Opfer um einen Grundschuljungen handele. In ihrer Mitteilung erklärte die Polizei, dass sowohl die Ermittlungen als auch die medizinische Behandlung des Kindes andauern.

Ein Sprecher der japanischen Botschaft in Peking bestätigte den Angriff und gab an, dass das Kind im Krankenhaus behandelt wird. Über die Identität und den Schweregrad der Verletzungen des Opfers wurden bislang keine Einzelheiten bekannt gegeben. Zudem werde derzeit die Nationalität des Jungen verifiziert.

Besorgniserregend ist, dass sich der Vorfall am Jahrestag des sogenannten Mukden-Zwischenfalls ereignete, welcher als Auslöser für die japanische Invasion in China 1931 gilt und vielerorts als Tag der nationalen Demütigung empfunden wird. Der japanische Regierungssprecher Hiroshi Moriya äußerte in Tokio die Sichtweise, dass Maßnahmen zur Vermeidung künftiger Vorfälle ergriffen und detaillierte Informationen geteilt werden sollen, um japanische Staatsbürger zu schützen.

Vertreter des japanischen Konsulats in der Provinz Guangdong sind bereits vor Ort, um Informationen zu sammeln und Unterstützung zu leisten. Es ist ein bedauerlicher Vorfall, der die empfindlichen japanisch-chinesischen Beziehungen in einer Zeit belastet, in der beide Länder das 50-jährige Jubiläum der Normalisierung ihrer diplomatischen Beziehungen begehen. Trotz der jahrzehntelangen bilateralen Beziehungen kommt es gelegentlich zu anti-japanischen Ressentiments.

Im vergangenen Juni wurden eine japanische Mutter und ihr kleines Kind bei einem ähnlichen Angriff in Suzhou, Ostchina, verletzt. Dabei verlor die chinesische Busbegleiterin Hu Youping ihr Leben, als sie versuchte, den Angreifer am Einstieg in das Fahrzeug zu hindern. Ihr Tod löste eine landesweite Welle der Trauer und gleichzeitig antijapanische Stimmung in den sozialen Medien Chinas aus.