13. September, 2024

Wirtschaft

Angespannte Luft im Himmel: Luftverkehrssteuer droht Winterflugpläne zu dezimieren

Angespannte Luft im Himmel: Luftverkehrssteuer droht Winterflugpläne zu dezimieren

Die kürzlich erhöhte Luftverkehrssteuer könnte gravierende Auswirkungen auf den Winterflugplan der deutschen Flughäfen haben. Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), äußerte gegenüber der "Welt", dass die Kostensteigerungen zum Verlust von vier Millionen Sitzplätzen führen könnten.

Lang machte neben der Steuererhöhung auch gestiegene Gebühren für Sicherheitskontrollen und Flugsicherung als Kostenfaktoren aus, die sich in Deutschland zuletzt verdoppelt hatten. Diese Kosten seien im internationalen Vergleich deutlich höher und könnten dazu führen, dass Fluggesellschaften ihre betriebswirtschaftliche Sinnhaftigkeit überdenken, Deutschland anzufliegen.

Besondere Kritik kommt hierbei von Ryanair. Der irische Low-Cost-Carrier forderte die Bundesregierung auf, die Steuererhöhung zurückzunehmen. Andernfalls drohe die Airline, ihr Angebot im kommenden Sommer um zehn Prozent zu reduzieren, was 1,5 Millionen Sitzplätzen entspricht, und sich auf Länder mit geringeren Kosten zu konzentrieren. Zudem verlangte Ryanair geringere Gebühren für Flugsicherung und den Verzicht auf geplante Erhöhungen bei Luftsicherheitskontrollen.

Lang erklärte, der Vorstoß von Ryanair-Chef Eddie Wilson sei aus wirtschaftlicher Sicht konsequent und keineswegs als Erpressung zu verstehen. Er betonte, dass die Branche durch solche Klarstellungen profitieren könne.

Seit Anfang Juli repräsentiert Lang den BDL als Hauptgeschäftsführer und fordert von der Bundesregierung, die Einnahmen aus der erhöhten Luftverkehrssteuer für die Förderung alternativer Flugkraftstoffe einzusetzen, wie im Koalitionsvertrag ursprünglich vorgesehen. Laut Lang sollte die Summe von zwei Milliarden Euro ausreichen, um einen ganzen Sektor zu dekarbonisieren. Diese Mittel seien durch die Luftverkehrssteuer bereits vorhanden und könnten gezielt investiert werden.

Die geringeren Standortkosten und niedrigeren Gebühren in anderen Ländern setzen Deutschland unter Druck, wettbewerbsfähiger zu werden, um den Luftverkehr anzukurbeln und die Wirtschaft zu stützen. Die Anhebung der Ticketsteuer zur Stabilisierung des Haushalts hat dabei weitreichende Folgen für Passagierflüge, die in Deutschland starten.