07. September, 2024

Politik

Angespannte Lage im Gazastreifen: Hohe Opferzahlen nach israelischem Militäreinsatz

Angespannte Lage im Gazastreifen: Hohe Opferzahlen nach israelischem Militäreinsatz

Berichten zufolge kam es bei einem erneuten Vorstoß der israelischen Streitkräfte im südlichen Gazastreifen zu zahlreichen Todesfällen. Augenzeugen berichteten von Angriffen im Osten der Stadt Chan Junis, bei denen mindestens 71 Palästinenser, unter ihnen Frauen und Kinder, ums Leben gekommen seien. Weiteren 200 Personen wurden Verletzungen zugefügt, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf Krankenhausmitarbeiter meldete. Diese Angaben konnten nicht unabhängig verifiziert werden. Die israelische Armee hatte zuvor die Bewohner des betroffenen Stadtteils aufgefordert, das Gebiet unverzüglich zu verlassen, da nachrichtendienstliche Erkenntnisse belegten, dass von dort aus Raketenangriffe auf Israel durch die Hamas gestartet würden. Die Armee warnte vor gefährlichen Entwicklungen für Zivilisten und kündigte an, entschieden gegen die Angriffe vorzugehen, wie sie auf ihrem Telegram-Kanal mitteilte. Zahlreiche Zivilisten suchten daraufhin das Weite. Viele von ihnen hatten bereits zuvor Zuflucht in diesem Teil des Gazastreifens gesucht. Später erklärte die israelische Armee, unter Einsatz von Flugzeugen und Panzern Hamas-Kämpfer getötet und über 30 militärische Ziele zerstört zu haben. Dazu zählten Waffenlager, Beobachtungsposten und Tunnels. Auch diese Angaben konnten nicht unabhängig bestätigt werden. Das israelische Militär war bereits mehrfach und über längere Zeiträume hinweg in Chan Junis aktiv gewesen, zog sich jedoch stets wieder auf feste Positionen außerhalb der Stadt zurück. Die Armee beschuldigt die Hamas, diese Phasen genutzt zu haben, um erneut in die Gebiete einzudringen und Teile der von Israel behördlich deklarierten humanitären Zone für ihre Aktivitäten zu nutzen. Der Gaza-Krieg wurde durch ein blutiges Massaker am 7. Oktober des Vorjahres ausgelöst, bei dem Terroristen der Hamas und anderer Gruppen mehr als 1200 Menschen in Israel töteten. Die daraufhin folgenden massiven Luftangriffe und die Bodenoffensive Israels haben angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der desolaten Lage im Gazastreifen für zunehmende internationale Kritik gesorgt.