Angela Merkel, ehemalige Bundeskanzlerin Deutschlands, reflektierte kürzlich in einem Interview mit Christiane Amanpour beim Sender CNN über vergangene Begegnungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Merkel erklärte, dass sie Putin zu Beginn ihrer Amtszeit nicht sofort als unehrlich wahrnahm. Erst nach der Annexion der Krim durch Russland gestand Putin, dass er in diesem Kontext gelogen hatte – ein entscheidender Moment für Merkel, der ihre Sichtweise nachhaltig veränderte. Seither sei sie weitaus vorsichtiger im Umgang mit ihm gewesen.
Merkel betont, dass Putins Interesse nicht bei den Wünschen der Ukraine liege. Vielmehr wünscht sie, dass die Ukraine eines Tages eigenständig über ihre Zukunft entscheiden kann. Diese Standpunkte teilt sie auch in ihren kürzlich veröffentlichten Memoiren mit dem Titel "Freiheit. Erinnerungen 1954-2021", die sie aktuell in den USA bewirbt, unter anderem in Interviews und einem gemeinsamen Auftritt mit dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama in Washington.
Ein besonderes Erlebnis, das die komplizierte Beziehung zwischen Merkel und Putin verdeutlicht, ereignete sich 2007. Merkel beschreibt, wie Putin ihren Angst vor Hunden ausnutzte, indem er seinen Labrador bewusst in ein Treffen brachte. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestritt dies und erklärte, es sei lediglich der Versuch gewesen, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Merkel vermutet jedoch ein Machtspiel hinter dem Vorfall und zweifelt an Putins Unwissenheit über ihre Phobie.