Der designierte ukrainische UN-Botschafter Andrij Melnyk bereitet sich auf seine neue Rolle in New York vor und setzt dabei auch auf starke deutsche Unterstützung. "Neben den Waffen, mit denen die Ukrainer ihre Unabhängigkeit gegen Russland seit fast drei Jahren verteidigen, werde ich das Völkerrecht als Schwert einsetzen, unsere schärfste Waffe im diplomatischen Kampf gegen Russland", äußerte Melnyk gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er hofft dabei auf die Unterstützung der deutschen Verbündeten, um diese herausfordernde Aufgabe zu bewältigen. Melnyk war von Januar 2015 bis Oktober 2022 ukrainischer Botschafter in Deutschland und ist bekannt für seine direkten Äußerungen gegenüber der deutschen Regierung, die er für ihre zögerlichen Waffenlieferungen während der ersten Monate der russischen Invasion kritisierte. Er bezeichnete Bundeskanzler Olaf Scholz einst sogar als "beleidigte Leberwurst". Nach seiner Zeit in Berlin wechselte Melnyk zunächst als Vizeaußenminister und später im Juni 2023 als Botschafter nach Brasilien. Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj hat kürzlich die Versetzung Melnyks zu den Vereinten Nationen bekannt gegeben. Die offizielle Ernennung in New York wird Anfang Januar erwartet. Dort wird Melnyk auf den für seine scharfen Töne bekannten russischen UN-Botschafter Wassili Nebensja treffen. Melnyk versicherte, dass er sich als neuer UN-Botschafter für den uneingeschränkten Erhalt der Grundprinzipien der UN-Charta einsetzen wird, zu denen die territoriale Integrität zählt. Die Ukraine als Gründungsmitglied der Vereinten Nationen werde sicherstellen, dass Souveränität nicht verwässert und willkürliche Grenzverschiebungen nicht toleriert werden.