16. September, 2024

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Analystenziele hinterfragen: Drohende Herabstufungen für drei angeschlagene Aktien

Analystenziele hinterfragen: Drohende Herabstufungen für drei angeschlagene Aktien

Für Anleger, die nach unterbewerteten Aktien suchen, könnten die Kursziele von Analysten eine verlockende Aussicht bieten. Doch häufig ergibt sich ein hohes Kurspotenzial lediglich aus stark gefallenen Kursen und veralteten Kurszielen, die noch nicht nach unten korrigiert wurden. Drei Aktien, die auf den ersten Blick attraktiv erscheinen könnten, sind PDD Holdings, Intel und MicroStrategy. Doch warum sollten Investoren bei diesen Titeln derzeit Vorsicht walten lassen und mit möglichen Herabstufungen rechnen?

**PDD Holdings**

Aktuellen Analystenschätzungen zufolge könnte der Kurs von PDD Holdings um beeindruckende 80% zulegen. Das chinesische Unternehmen besitzt die beliebten E-Commerce-Plattformen Pinduoduo und Temu. Trotz solider jüngster Quartalszahlen blieben diese hinter den Erwartungen der Wall Street zurück, was zu einem Kursrückgang führte. Im Jahresvergleich stiegen die Umsätze von Pinduoduo um 86%, dennoch genügte dies nicht den hohen Erwartungen der Analysten.

Sollte die US-Regierung jedoch ein Schlupfloch bei den Zöllen schließen, das viele chinesische Online-Händler nutzen, könnten die Produkte teurer und die Wachstumsaussichten von PDD Holdings getrübt werden. Langfristig könnte sich PDD Holdings aufgrund von Temus Beliebtheit dennoch als gute Investition erweisen, doch kurzfristige Kurssprünge sollten nicht erwartet werden.

**Intel**

Nach enttäuschenden Quartalszahlen im August wurden zahlreiche Analystenabstufungen für Intel vorgenommen. Der Konsens impliziert jedoch einen Kursspielraum von über 50%. Das Unternehmen befindet sich im Umbau, um das Geschäfts- und das Foundry-Geschäft profitabler zu gestalten. Anleger müssen darauf vertrauen, dass das Management diese riskante Phase erfolgreich meistert.

Die Intel-Aktie verlor im Jahresverlauf rund 60% an Wert. Ohne diesen starken Kursverlust wäre das Kurspotenzial gemäß den aktuellen Kurszielen weitaus geringer. Zweifel an Intels Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität machen weitere Herabstufungen wahrscheinlich. Angesichts dieser Unsicherheiten könnten Anleger besser beraten sein, eine abwartende Haltung einzunehmen.

**MicroStrategy**

MicroStrategy könnte das höchste Potenzial haben, seine ambitionierten Kursziele zu erreichen – jedoch nicht aufgrund seiner Softwareprodukte oder Wachstumsaussichten. Vielmehr hängt die Performance stark von Bitcoin ab, da MicroStrategy der größte Firmen-Inhaber der Kryptowährung ist und sich als erstes „Bitcoin-Entwicklungsunternehmen“ bezeichnet.

Diese starke Abhängigkeit von Bitcoin birgt jedoch erhebliche Risiken. Im jüngsten Quartal verbuchte das Unternehmen Wertminderungsverluste auf digitale Vermögenswerte in Höhe von 180,1 Millionen USD, während die Quartalsumsätze nur 111,4 Millionen USD betrugen. Bei etwaigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten könnte Bitcoin weiter unter Druck geraten, was auch die Aussicht auf Herabstufungen für MicroStrategy erhöht. Analysten prognostizieren derzeit einen Kursanstieg von etwa 60% in den nächsten 12 Monaten, doch eine Rezession könnte diese Erwartungen durchkreuzen.