Analystenstimmen haben am Montag für Bewegung bei den Aktien deutscher Halbleiterausrüster gesorgt. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser empfahl den Verkauf der Papiere von PVA Tepla, stufte jedoch Süss Microtec mit einem Kaufvotum hoch. Diese divergierenden Einschätzungen spiegelten sich prompt an der Börse wider: Während die Aktien von Süss Microtec am Vormittag um bis zu drei Prozent zulegten, verzeichnete PVA Tepla ein Minus von fast drei Prozent.
Beide Unternehmen sind im Halbleitersektor tätig, der sich am Montag nach einem internationalen Kursrutsch am Freitag teilweise stabilisieren konnte. Infineon legte um mehr als ein Prozent zu, und auch die Aktien von Aixtron erholten sich um über ein Prozent.
Analyst Tim Wunderlich von Hauck & Aufhäuser hob das Kursziel für Süss Microtec auf 72,10 Euro an, was einem Potenzial von 38 Prozent entspricht. Als Begründung führte er die weiterhin hohe Nachfrage nach Temporär-Bondern an, die das Angebot übertrifft. Er empfahl Anlegern, die günstige Gelegenheit zum Einstieg in einen Profiteur der Künstlichen Intelligenz zu nutzen.
Für PVA Tepla zeichnen die Analysten hingegen ein weniger optimistisches Bild. Finn Kemper, der die Bewertung der Aktie nach einer längeren Pause neu übernommen hat, gab eine Verkaufsempfehlung mit einem Kursziel von 10,20 Euro ab. Dies impliziert ein Kursrisiko von über 23 Prozent und ein Tief seit Herbst 2020. Kemper betonte die kurzfristig eingetrübten Perspektiven von PVA Tepla, insbesondere einen für 2025 erwarteten Gewinnabschlag, der seiner Meinung nach von den Anlegern unterschätzt werde. Das Unternehmen sieht sich voraussichtlich in mehreren Märkten mit Gegenwind konfrontiert.
Zuletzt befand sich der europäische Technologiesektor nahe seinem Tiefstand von Anfang August, nachdem eine enttäuschende Prognose des US-Chipkonzerns Broadcom am Freitag die Sorgen über ein Abflauen des Hypes rund um das Thema Künstliche Intelligenz verstärkt hatte. Auch die Papiere von Nvidia setzten ihren jüngsten Kursrutsch fort.