23. September, 2024

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Analysten sehen hohes Potenzial für Mid-Caps nach Zinssenkungen

Analysten sehen hohes Potenzial für Mid-Caps nach Zinssenkungen

Ein Bereich des Aktienmarktes, der nach Zinssenkungen auffallend wachsen dürfte, sind Mid-Cap-Aktien. Diese Aktien mittlerer Börsenwertunternehmen haben historisch gesehen in der Regel ein stärkeres Wachstum im Jahr nach Zinssenkungen verzeichnet als Large- und Small-Cap-Aktien, betonen Analysten von Goldman Sachs.

Seit 1984 hat der S&P 400 Mid-Cap Index sowohl den S&P 500 als auch den Russell 2000 in den drei und zwölf Monaten nach der ersten Zinssenkung der Fed übertroffen, erläutern die Analysten in einem aktuellen Bericht. Sie erwarten für das kommende Jahr eine Rendite von 13 % bei Mid-Cap-Aktien, angetrieben von niedrigen Anfangsbewertungen und einem günstigen Wachstumsumfeld.

Ein niedriger Einstiegskurs sei historisch gesehen ein bedeutender Indikator für zukünftige Renditen bei Mid-Cap-Aktien, solange die US-Wirtschaft nicht in eine Rezession gerate, heißt es weiter. Zudem bieten Mid-Caps laut den Experten "Wachstum und Qualität zum Discount-Preis" im Vergleich zu Large-Caps, die derzeit knapp unter ihren Rekordhochs aus der Tech-Blase und der Post-Pandemie-Euphorie gehandelt werden.

Konsensprognosen erwarten, dass die Gewinne von Mid-Caps in den nächsten zwei Jahren um 11 % pro Jahr steigen werden, verglichen mit 7 % beim S&P 500. Mid-Caps haben zudem stärkere Bilanzen und eine höhere Rentabilität als Small-Caps, ergänzen die Analysten.

Small-Caps seien konjunktursensibler als Mid-Caps, so die Analysten weiter. Zehnjährige Zinsen in der Nähe von 4 % und das Risiko erneuter Wachstumssorgen deuteten darauf hin, dass Small-Caps es schwer haben werden, nachhaltig zu überperformen. Die Goldman-Analysten betonen, dass ihre Erwartungen für eine starke Performance von Mid-Caps weitgehend von starkem, beschleunigtem Wirtschaftswachstum abhängen, was die besten monatlichen Mid-Cap-Renditen generiere.

Der S&P 400 habe in der Regel positive Renditen erzielt, solange die US-Wirtschaft expandiere. Die mittleren monatlichen Mid-Cap-Renditen seien am stärksten, wenn die Wirtschaft expandiere und beschleunige (+2 %), aber immer noch solide, wenn die Expansion verlangsame (+1 %), was der Basisprognose von Goldman Sachs entspreche.

Weitere schwache Arbeitsmarktdaten könnten jedoch Abwärtsrisiken für Mid-Caps darstellen, da der Index stark im Industrie- und Finanzsektor gewichtet ist. Diese Risiken sollten jedoch durch niedrigere Bewertungen im Vergleich zu Large-Caps und stärkere Fundamentaldaten im Vergleich zu Small-Caps abgefedert werden, sagen die Analysten. Sie sehen zudem eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine Rezession im kommenden Jahr.

Goldman Sachs geht davon aus, dass die Fed in ihrer nächsten Sitzung die Zinsen um 25 Basispunkte senken wird, gefolgt von weiteren 25 Basispunkten im November und Dezember. Diese Prognose ist etwas konservativer als der allgemeine Konsens, der eine Zinssenkung von 25 Basispunkten im September und insgesamt zwischen 100 und 125 Basispunkten bis Jahresende erwartet.

Kurzfristig werde die Performance von Mid-Caps im Vergleich zu Large- und Small-Caps stark von der Stärke der Wirtschaftsdaten und dem Kurs der Fed-Lockerungen abhängen, fügen die Analysten hinzu.