15. Januar, 2025

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ANALYSE: Israels Angriff auf Hisbollah: Eskalation im Nahen Osten setzt Aktienmärkte unter Druck

ANALYSE: Israels Angriff auf Hisbollah: Eskalation im Nahen Osten setzt Aktienmärkte unter Druck

Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon spitzt sich weiter zu. Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff im Süden des Libanons wurde am Dienstag ein weiteres wichtiges Mitglied der Schiitenmiliz getötet. Laut israelischen Medien handelt es sich um Ali Hussein Bardschi, der für zahlreiche Drohnenangriffe auf den Norden Israels verantwortlich gewesen sei. Die Hisbollah hat den Tod von Bardschi bestätigt, betont jedoch, er sei kein Kommandeur der Gruppierung gewesen. Die israelische Armee äußerte sich vorerst nicht zu dem Vorfall.

Augenzeugenberichte zufolge wurde Bardschi in einem Auto auf dem Weg zur Beerdigung eines zuvor getöteten Hisbollah-Kommandeurs, Wissam al-Tauil, in Kherbet Selem im Südlibanon, von einer Rakete getroffen. Nur wenige Stunden zuvor wurden mindestens drei weitere Hisbollah-Mitglieder bei einem Drohnenangriff getötet.

Als Reaktion auf die Tötung ihrer Mitglieder griff die Hisbollah nach eigenen Angaben eine Militärbasis im Norden Israels mit Drohnen an. Ein Video des Vorfalls zeigt jedoch nur Sachschaden. Zuvor hatte die Schiitenmiliz Angriffe auf israelische Militärposten im Grenzgebiet für sich reklamiert und von "direkten Treffern" gesprochen. Die israelische Armee bestätigte mehrere Raketenangriffe vom Libanon aus auf israelisches Gebiet. Bis zum Nachmittag gab es mindestens elf Luftalarme im Norden des Landes. Als Reaktion beschossen israelische Truppen mehrere Ortschaften im Süden des Libanons.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs Anfang Oktober kommt es vermehrt zu Konfrontationen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Beide Seiten haben bereits Tote zu beklagen. Diese Eskalation stellt die schwerste Krise zwischen Israel und der Hisbollah seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006 dar.

Die angespannte Lage im Nahen Osten setzt auch die internationalen Aktienmärkte unter Druck. Investoren sind besorgt, dass der Konflikt sich weiter ausdehnen und möglicherweise einen Flächenbrand entfachen könnte. Die Unsicherheit und das Risiko von eskalierender Gewalt belasten vor allem Unternehmen, die in der Region aktiv sind.

An der Börse reagierten die Aktienkurse bereits deutlich auf die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten. So verzeichneten Unternehmen wie die Israel Chemicals Ltd., bei einem minus von 1,5 Prozent, Israel Aerospace Industries, bei einem minus von 2 Prozent und Osem Investments Ltd., bei einem minus von 1,8 Prozent, Verluste.

Experten warnen vor den Auswirkungen einer weiteren Verschärfung des Konflikts auf die Wirtschaft der Region und darüber hinaus. Die instabile Lage könnte Investitionen verhindern, die Handelsströme behindern und letztendlich zu einer Rezession führen.

Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, eine Deeskalation herbeizuführen und eine Lösung für den Konflikt zu finden. Derzeit ist jedoch keine Entspannung in Sicht.

Aktien, die durch die aktuellen Entwicklungen beeinflusst werden: - Israel Chemicals - Israel Aerospace Industries - Osem Investments

Die genannten Aktienkurse beziehen sich auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels und können sich im Laufe des Tages ändern.