Die aktuell veröffentlichte Studie über das Rauschtrinken weist auf ein bemerkenswertes Phänomen hin: Während die Ampel-Regierung mit Nachdruck für die Freigabe von Cannabis eintritt, warnt ihr eigener Drogenbeauftragter zugleich vor den Gefahren des Alkoholmissbrauchs. Dies könnte den Eindruck erwecken, als würden innerhalb der Regierung zwei Kategorien von Drogen existieren: die guten und die schlechten.
Die paradoxe Haltung spiegelt sich auch in der gesellschaftlichen Wahrnehmung wider. Trotz wiederholter Warnungen im Vorfeld der Cannabis-Legalisierung hat das Thema Alkohol nunmehr oberste Priorität. Die Studie offenbart, dass exzessives Trinken, das während der Pandemie zeitweise zurückging, in der Jugendkultur erneut an Bedeutung gewinnt. Das Streben junger Menschen, ihre Grenzen auszuloten, bleibt ungebrochen.
Die Idee, das "begleitete Trinken" Jugendlicher ab 14 Jahren abzuschaffen, wird die Faszination des Grenzgangs wohl kaum beenden können. Gleichzeitig scheint die Lockerung gegenüber anderen Drogen das Problem weiter zu verkomplizieren. So bleibt abzuwarten, wie die Regierung ihre Drogenpolitik künftig gestalten wird, um wirksam gegenzusteuern und gleichzeitig ein glaubwürdiges Signal zu senden.