Die politische Landschaft in Deutschland könnte vor einem Wandel stehen: Mittwochmorgen wachten die Bundesbürger mit dem Wissen um einen neuen US-Präsidenten auf, während am Abend die deutsche Regierung selbst vor einer potenziellen Zäsur stehen könnte. Die aktuellen Krisensitzungen zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz, Klimaminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner könnten den Fortbestand der Ampel-Koalition aufs Spiel setzen.
Insbesondere die jüngsten Töne aus dem Lager der SPD lassen Zweifel an einer einvernehmlichen Lösung aufkommen. SPD-Chef Lars Klingbeil hatte unlängst die Grundsatzpositionen der FDP als „neoliberal“ kritisiert und angezweifelt, dass deren Forderungen nach einer wirtschaftspolitischen Neuausrichtung Gehör finden. Unter der Führung des neuen Generalsekretärs scheint die SPD zudem einen deutlichen Linksruck zu vollziehen.
Christian Lindner steht damit vor einer entscheidenden Weggabelung: Nachdem er bereits zum Sprung angesetzt hat, muss er nun beherzt agieren, um das liberale Profil seiner Partei zu schärfen und nicht in der politischen Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Der Ausgang der Koalitionsgespräche verspricht daher nicht nur Spannung, sondern könnte richtungsweisend für die deutsche Politik der kommenden Jahre sein.