Die Ampel ist Geschichte, und die Stimmung im Land könnte kaum deutlicher sein: Über die Hälfte der Deutschen will nach dem Scheitern der Regierung schnellstmöglich Neuwahlen.
54 Prozent fordern laut Politbarometer des ZDF einen frühen Wahltermin, während 30 Prozent einen Urnengang im März befürworten. Lediglich zwölf Prozent wünschen sich einen regulären Wahltermin im September.
Vor allem die CDU/CSU profitiert von der aktuellen Lage und klettert auf 33 Prozent – ein Plus von zwei Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Erhebung. Auch die Grünen gewinnen leicht und liegen nun bei 12 Prozent.
Union im Aufschwung, BSW schwächelt
Mitten in der Krise zeigt sich die Union als große Gewinnerin. Die CDU/CSU sichert sich den Spitzenplatz und wird von vielen Wählern als verlässliche Alternative zur gescheiterten Ampel gesehen.
Ein Blick auf die Zahlen: CDU/CSU stehen bei 33 Prozent, die AfD bleibt stabil bei 18 Prozent, während die SPD sich bei 16 Prozent einpendelt. Die Grünen gewinnen leicht auf 12 Prozent.
Währenddessen schwächelt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das um zwei Prozentpunkte auf sechs Prozent fällt und damit den schlechtesten Wert seit Monaten erreicht.
Sonntagsfrage im Überblick
- CDU/CSU: 33 Prozent (+2)
- AfD: 18 Prozent (+/-0)
- SPD: 16 Prozent (+/-0)
- Grüne: 12 Prozent (+1)
- BSW: 6 Prozent (-2)
- Linke: 4 Prozent (+/-0)
- FDP: 3 Prozent (+/-0)
- Sonstige: 8 Prozent (-1)
FDP und Lindner – die Schuldfrage
Der Bruch der Koalition bringt die FDP in eine heikle Lage. Knapp ein Drittel der Befragten macht sie für das Scheitern der Ampel verantwortlich. Vor allem die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner hat für Furore gesorgt: 59 Prozent der Deutschen bewerten die Entscheidung positiv.
Bundeskanzler Olaf Scholz hingegen scheint aus den Querelen eher geschwächt hervorzugehen – nur 32 Prozent sehen ihn gestärkt, während 58 Prozent der Ansicht sind, er habe an Rückhalt verloren.
Ostdeutschland: Kooperation zwischen CDU und BSW polarisiert
In den ostdeutschen Bundesländern sorgt derweil die mögliche Zusammenarbeit zwischen der CDU und dem Bündnis Sahra Wagenknecht für Gesprächsstoff. 51 Prozent der Deutschen lehnen eine solche Allianz ab, 44 Prozent befürworten sie.
Besonders bemerkenswert: Unter den Anhängern der Union sind 59 Prozent gegen eine Zusammenarbeit mit der BSW, während nur 37 Prozent dafür wären. Diese Zahlen unterstreichen die Brisanz, die das Bündnis von Sahra Wagenknecht gerade in Ostdeutschland auslöst.
Ausblick auf den Wahlkampf
Die Zahlen sprechen für sich: Das politische Deutschland steht vor einem möglichen Neustart. Die Union, im Umfragetief der Ampel gestärkt, könnte den Wahlkampf dominieren und das Bedürfnis der Bevölkerung nach Stabilität und Verlässlichkeit adressieren.