Ein starkes Umsatzwachstum, aber ein massiver Gewinneinbruch: Die neuesten Zahlen von Amgen sorgen für gemischte Reaktionen an der Börse. Während der Umsatz des US-Biotechgiganten 2024 um 19 Prozent auf 33,4 Milliarden Dollar stieg, schrumpfte der Nettogewinn um fast 40 Prozent auf rund 4 Milliarden Dollar. Die Aktie reagierte vorbörslich mit einem Kursrückgang von 1,47 Prozent auf 284,78 US-Dollar.
Gewinnrückgang trotz starkem Wachstum
Die Marktreaktion zeigt: Anleger hatten mehr erwartet. Obwohl Amgen mit einem optimistischen Ausblick für 2025 aufwartet – das Unternehmen rechnet mit einem Umsatz zwischen 34,4 und 35,7 Milliarden Dollar – sorgten die gestiegenen Ausgaben für Ernüchterung. Besonders die Übernahme des Biotech-Unternehmens Horizon und damit verbundene Kosten belasteten die Bilanz.
Die eigentliche Enttäuschung kam jedoch aus einem Bereich, der derzeit die Pharmabranche dominiert: Fettleibigkeitsmedikamente. Während Konkurrenten wie Novo Nordisk und Eli Lilly mit Blockbuster-Wirkstoffen Milliardenumsätze erzielen, musste Amgen Rückschläge hinnehmen. Das Unternehmen hatte große Hoffnungen in seine eigene Entwicklung gesetzt – doch Fortschritte blieben aus.
Abnehm-Medikamente: Das Pharma-Pendant zu KI
Kaum ein Markt verspricht derzeit größere Wachstumsraten als Medikamente gegen Fettleibigkeit. Analysten vergleichen ihn mit dem KI-Boom in der Tech-Branche: Wer hier die besten Produkte liefert, kann seine Umsätze in wenigen Jahren vervielfachen. Novo Nordisk hat mit Wegovy und Ozempic eine Goldgrube erschlossen, Eli Lilly ist mit Zepbound auf der Überholspur.
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Amgen wollte sich mit seinem experimentellen Wirkstoff eine Position in diesem Wachstumsmarkt sichern – doch bisher ohne Erfolg. Das enttäuscht Investoren, die sich von der Pipeline des Unternehmens eine stärkere Wettbewerbsposition erhofft hatten.
Horizon-Übernahme: Fluch oder Segen?
Eine der größten finanziellen Belastungen für Amgen bleibt die Übernahme von Horizon Therapeutics. Der 27,8 Milliarden Dollar schwere Deal sollte das Unternehmen voranbringen, doch bislang schlägt sich der Kauf vor allem in den Kosten nieder.
Amgen argumentiert, dass sich die Investition langfristig auszahlen wird, da Horizon über ein starkes Portfolio seltener Erkrankungen verfügt. Doch ob das reicht, um die Anleger zu beruhigen, bleibt offen.
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