09. Oktober, 2024

Politik

Amerikas Wahlkampf-Endspurt: Ein wirtschaftliches Abwägen

Amerikas Wahlkampf-Endspurt: Ein wirtschaftliches Abwägen

Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2024 zieht die Aufmerksamkeit zahlreicher Finanzexperten auf sich. Während Umfragen der demokratischen Kandidatin Kamala Harris einen leichten Vorsprung einräumen, bleibt die Frage, welche Auswirkungen ihr möglicher Sieg auf die Finanzmärkte haben könnte. Eine Umfrage unter Abonnenten von Bloomberg Terminal lässt vermuten, dass institutionelle Investoren eine Präsidentschaft von Harris als positiv für US-Staatsanleihen, aber negativ für Aktien ansehen. Historische Daten zeigen jedoch, dass der Aktienmarkt unter demokratischer Führung durchweg stabile Gewinne verzeichnet hat: eine durchschnittliche jährliche Rendite von 11 Prozent, verglichen mit 7 Prozent unter republikanischer Führung. Billionär und Hedgefonds-Manager John Paulson äußerte öffentlich seine Skepsis gegenüber Harris' Steuerplänen und deutete an, mögliche Anlagen zurückzuziehen, sollte sie gewinnen. Elon Musk bemerkte diese Haltung und spekulierte über ähnliche Vorbereitungen durch Warren Buffett. Paulson sorgt sich insbesondere über mögliche Besteuerungen nicht realisierter Gewinne, die seiner Meinung nach erhebliche Marktturbulenzen auslösen könnten. Mark Cuban hingegen zeigte sich in einem Interview mit CNBC optimistisch und zweifelt an der politischen Durchführbarkeit solcher Steuerpläne. Ein zentrales Element von Harris' Steuerpolitik wäre die Erhöhung des Unternehmenssteuersatzes auf 28 Prozent. Paulson plant, seine Investitionen in Cash und Gold umzuschichten, um Flexibilität in instabilen Zeiten zu wahren. Die Strategie von Buffett, große Barreserven zu horten, illustriert ebenfalls eine vorsichtige Herangehensweise an die gegenwärtige Marktunsicherheit. Seine Firma Berkshire Hathaway hat Anteile an großen Holdings wie Apple und Bank of America abgebaut und verharrt auf enormen Cash-Reserven. Experten interpretieren dies teils als Signal eines drohenden Markt-Einbruchs, während andere auf die komplexen Anforderungen von Berkshires Versicherungsaktivitäten hinweisen. Zwar äußert sich Buffett zurückhaltend über seine Barpolitik, doch seine Bereitschaft, gegebenenfalls schnell zu agieren, bleibt bestehen. Wie sich die wirtschaftliche Lage nach der Wahl entwickeln wird, bleibt abzuwarten.