24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Amerika im Visier: Angespannte Lage bei Lebensmittelsicherheit

Amerika im Visier: Angespannte Lage bei Lebensmittelsicherheit

Die jüngsten Vorfälle rund um Infektionen und Rückrufaktionen, in die Produkte wie Boar's Head Wurstwaren, Waffeln und McDonald's Quarter Pounder verwickelt sind, werfen Fragen über die Sicherheit der Lebensmittelversorgung in den USA auf. Trotz eines Anstiegs in der Wahrnehmung von Risiken beruhigen Experten, dass die komplexe Aufgabe der Lebensmittelsicherheit dennoch weitgehend im Lot sei.

Laut der Food and Drug Administration (FDA) zählt das US-amerikanische Lebensmittelsystem zu den sichersten weltweit, basierend auf dem Global Food Security Index. Teresa Murray, Leiterin der Verbraucherschutzorganisation PIRG, erklärt, dass die hohe Anzahl prominenter Rückrufe viele Menschen alarmiere, da es sich oft um alltägliche Konsumgüter handelt.

Jährlich leiten die FDA und das U.S. Department of Agriculture über 300 Rückrufe und Warnmeldungen ein. Während die FDA rund 80% der Lebensmittel wie Milchprodukte, Obst und Gemüse reguliert, überwacht das Landwirtschaftsministerium Fleisch und Geflügel. Zudem erfasst das US-amerikanische Zentrum für Seuchenkontrolle jährlich rund 800 lebensmittelbedingte Krankheit-Ausbrüche.

Dieses Jahr sind bereits über 300 Rückrufe registriert, doch handelt es sich hierbei nicht zwangsläufig um Krankheitsausbrüche. Donald Schaffner von der Rutgers Universität betont, dass verbesserte genetische Sequenzierungstechniken vermehrt Ausbrüche aufdecken, ohne dass die Lebensmittelsicherheit abgenommen hat.

Bei Infektionen durch Salmonellen und Listerien verzeichnet die USA seit 2016-2018 nur geringe Fortschritte. Letztere war auch der Auslöser für den tödlichen Boar's Head Ausbruch mit mindestens 10 Todesfällen. Auch bei Infektionen durch Campylobacter oder toxinproduzierenden E. coli, der mit dem McDonald's Vorfall in Verbindung steht, sind bisher kaum Fortschritte erkennbar.