American Express auf Wachstumskurs: Ein Blick auf die Kreditkartenbranche

Die Kreditkartenbranche verzeichnete in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Wachstum. Laut Schätzungen der Business Research Company wächst der Markt für Kreditkartenausgabe-Dienste mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 9,2% und soll von 478,09 Milliarden USD im Jahr 2023 auf 717,7 Milliarden USD bis 2028 anwachsen. Dieser Aufschwung wird durch Trends wie kontaktlose Zahlungsmethoden, Datenschutzbedenken, die Einführung von Kryptowährungen und maßgeschneiderte Finanzdienstleistungen begünstigt. Auch der Wandel der Verbrauchervorlieben wirkt sich auf die Branche aus. Aktuellen Berichten von TransUnion zufolge stieg die durchschnittliche Kreditkartenschuld pro Kreditnehmer im Jahr 2023 auf 6.360 USD, eine Zunahme von 10% im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt summierte sich die Kreditkartenschuld in den USA auf 1,13 Billionen USD. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Anstieg der Kreditkartennutzer wider, die auf 167,2 Millionen geschätzt werden. Den Herausforderungen am Markt zum Trotz, wie steigende Zinssätze und wachsende Lebenshaltungskosten, prognostizieren Experten für die kommenden Jahre ein Wachstum der Ausgaben im mittleren einstelligen Prozentbereich. Ein stabiler Arbeitsmarkt könnte dazu beitragen, dass sich die Kreditperformance-Maßnahmen bis 2025 stabilisieren. Bei einem Blick auf die prominentesten Player der Branche, sticht die American Express Company hervor. Mit über 112 Millionen Karten weltweit und einer Präsenz in rund 130 Ländern gehört das Unternehmen zu den Branchenführern. Dank einer dynamischen Nachfrage von jüngeren Zielgruppen und einer Erholung der Reise- und Unterhaltungsausgaben konnte American Express eine stetige Erweiterung erzielen, mit einem beeindruckenden Gewinn pro Aktie (EPS) von 4,15 USD im Vergleich zu den Erwartungen von 3,26 USD. Trotz dieser Erfolge bleibt die Diversifizierung des Einkommensportfolios ein wesentlicher Aspekt. Während die Nettoeinkünfte aus Zinsen in den letzten Jahren stark stiegen, macht das nicht zinstragende Einkommen weiterhin über 75% der Gesamtumsätze aus. Ein Großteil des Umsatzes resultiert aus den Gebühren, die Einzelhändler für die Annahme von Zahlungen zahlen. American Express profitierte nicht nur von seinem Premium-Kundenstamm, sondern auch von langfristigem Wachstum bei den Kartengebühren. Berkshire Hathaway ist der größte Anteilseigner, was das Vertrauen in die zukünftigen Wachstumsaussichten unterstreicht. Als sich die Kreditkartenunternehmen weiterentwickeln und auf digitalisierte Zahlungssysteme umstellen, bleibt American Express ein zentraler Akteur in einem sich schnell verändernden Marktumfeld.