Nvidia-CEO und Mitbegründer Jensen Huang hat die Zukunftsvision der Quantencomputing-Branche mit seinen jüngsten Äußerungen ins Wanken gebracht. Aktuell erleben Unternehmen im Bereich Quantencomputing eine expansive Wachstumsphase, die jedoch durch Huangs Prognose einer nützlichen Quantencomputer-Zukunft erst in 20 Jahren einen empfindlichen Dämpfer erhielt. Daraufhin reagierten Investoren mit einem Kurssturz, der die Aktien von IonQ, Rigetti Computing, D-Wave Quantum und Quantum Computing hart traf. Andererseits zeigten sich Branchenführer unbeeindruckt. So erklärte Alan Baratz, CEO von D-Wave Quantum, dass solche Technologien bereits heute Praxisnähe bewiesen und unterstrich die laufende und kommerzielle Zusammenarbeit mit Großunternehmen wie Mastercard. Diese strategische Partnerschaft zielt darauf ab, die Einführung von Quantenlösungen zu forcieren – nicht in ferner Zukunft, sondern im Hier und Jetzt. Peter Chapman, CEO von IonQ, zeigte sich zuversichtlich in Bezug auf das kommende Wachstum seines Unternehmens. Er verwies auf einen McKinsey-Bericht, der bis Ende 2023 Investitionen in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar in das Quantencomputing verzeichnete. Chapman sieht eine bedeutende Marktdynamik, insbesondere in der Quantenvernetzung, die für sicherheitskritische Anwendungen wie Finanzdienstleistungen entscheidend sei. Nvidia, die globale Nummer zwei der Börsen-Schwergewichte hinter Apple, gerät in den Fokus, da einige Analysten Huangs Kommentare als strategisch motiviert einschätzen – möglicherweise als Schutz vor der disruptiven Kraft des Quantencomputings. Diese Technologie könnte zukünftig bestimmte Anwendungsbereiche der GPU-Datenzentren, in denen Nvidia bisher floriert, effizienter und schneller ersetzen.