Wenn man an Amazon denkt, kommen einem sofort die beeindruckenden Online-Shops in den Sinn, die das Rückgrat des Umsatzes des Unternehmens bilden. Jedoch sind die Gewinne aus dem E-Commerce-Geschäft oft durch einen intensiven Preiskampf mit anderen Anbietern – sowohl online als auch stationär – begrenzt. Dies führt dazu, dass die Margen in diesem Segment dünn und somit die Gewinne nicht übermäßig groß sind.
Während Amazons Online-Stores Umsätze in Milliardenhöhe generieren, ist es ein wesentlich kleinerer Unternehmensbereich, der den Großteil des operativen Gewinns einfährt: Amazon Web Services (AWS). Diese Sparte begeistert vor allem Wachstumsinvestoren und wird zunehmend als treibende Kraft hinter Amazons beeindruckendem Wachstum wahrgenommen.
AWS verzeichnete im September-Quartal einen Umsatzanstieg von 19% und erzielt damit beeindruckende 27,5 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht rund 17% des Gesamtumsatzes von 158,9 Milliarden US-Dollar in diesem Zeitraum. Dank herausragender Margen trug AWS maßgeblich zum Wachstum des operativen Gewinns von Amazon bei.
Amazons Hauptsegmente umfassen Nordamerika und international, die hauptsächlich E-Commerce, Werbung und Abonnementerlöse umfassen. AWS hingegen konzentriert sich auf Cloud-Computing- und Speicherlösungen. Insgesamt verzeichnete Amazons operativer Gewinn einen Anstieg um 56% im Vergleich zum Vorjahr, was einer Steigerung um 17,4 Milliarden US-Dollar entspricht. Von diesem Zuwachs sind 3,5 Milliarden US-Dollar auf AWS zurückzuführen.
In Zukunft wird AWS wahrscheinlich eine noch zentralere Rolle bei Amazon spielen, da die Cloud-Computing-Branche vor immensen Chancen steht. Mit der zunehmenden Digitalisierung von Unternehmensprozessen und der Entwicklung neuester Technologien bleibt der Bedarf an einer vertrauenswürdigen Cloud-Plattform hoch. AWS hat sich als Marktführer unter den Cloud-Plattformen etabliert und ist sogar beliebter als Microsoft Azure und Googles Google Cloud.