16. Oktober, 2024

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Amazon und Ken Griffin setzen auf kleine Kernreaktoren

Amazon und Ken Griffin setzen auf kleine Kernreaktoren

Das Interesse an der Kernenergie erlebt einen Aufschwung, und Amazon sowie der milliardenschwere Finanzier Ken Griffin sind Vorreiter dieser Trendwende. Sie unterstützen mit einem beeindruckenden Investment von 500 Millionen Dollar die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren (SMRs), einer innovativen Technologie, die als nächste Generation der Atomkraft gilt. Amazon hat bereits Vereinbarungen zur Entwicklung dieser kompakten Reaktoren in Washington und Virginia getroffen und investiert in X-Energy, ein fortschrittliches Unternehmen im Bereich der Kernreaktoren. Laut X-Energy wird diese Finanzierung den Bau von mehr als 5 Gigawatt neuer Energiekapazitäten in den USA bis 2039 unterstützen. Diese Initiative erfolgt, während Technologieunternehmen nach neuen Energiequellen suchen, um ihre riesigen Datenzentren zu betreiben, die notwendig sind, um Systeme der künstlichen Intelligenz zu steuern. Dabei steht Amazon nicht allein. Schon Anfang der Woche verkündete Google eine Partnerschaft mit Kairos Power zum Bau einer Serie von SMRs, die auf moderner Salzschmelz-Technologie basieren. Matt Garman, CEO von Amazon Web Services, betont die klimafreundlichen und skalierbaren Vorteile der Kernenergie, die sie zu einem bedeutenden Investitionsbereich für Amazon machen. SMRs haben den Vorteil, dass sie in Fabriken gebaut und dann per Lastwagen oder Zug an ihren Bestimmungsort transportiert werden können, was Zeit und Kosten spart. Dennoch stehen sie noch vor der Herausforderung, kommerziell im großen Maßstab umgesetzt zu werden. Kritiker zweifeln an der Wirtschaftlichkeit der Kernkraft, unabhängig von der Größe der Reaktoren. Auch in Utah wurden kürzlich Pläne für SMRs aufgrund steigender Kosten gestrichen, wie NuScale Power berichtet. Während der Bedarf an Energie weiterhin wächst, errichten Versorgungsunternehmen vermehrt Gaskraftwerke, was den ehrgeizigen Umweltzielen der Branche widerspricht. Johanna Neumann von Environment America drängt darauf, dass große Technologieunternehmen weiterhin auf funktionierende Lösungen setzen und die Datenzentren so energieeffizient wie möglich gestalten.