In jüngster Zeit sorgt die Beziehung zwischen Amazon und den Fahrern der rein rechtlich unabhängigen Lieferpartner des Unternehmens, den Delivery Service Partners (DSPs), für Schlagzeilen. Grund dafür sind Entscheidungen der National Labor Relations Board (NLRB), die Amazons Rolle als Arbeitgeber betreffen könnten.
Eine Regionaldirektion der NLRB entschied kürzlich, dass Amazon und ein DSP, MJB LLC, als gemeinsame Arbeitgeber der DSP-Mitarbeiter gelten. Dies widerspricht Amazons bisheriger Position, die DSPs seien eigenständige Unternehmen und die dortigen Mitarbeiter keine Angestellten von Amazon. Im Fokus steht dabei die Frage der Unionisierung von MJB-Mitarbeitern, die Unterstützung von den Teamsters erhalten. Außerdem gibt es Vorwürfe von gewerkschaftsfeindlichen Aktivitäten des Unternehmens, die zu weiteren rechtlichen Konsequenzen führen könnten.
Amazon weist die Vorwürfe zurück. Eine Sprecherin erklärte, dass die meisten Anschuldigungen der Teamsters nicht bestätigt wurden. Gleichzeitig brachte Amazon eine Lohnerhöhung für DSP-Fahrer von 20,50 auf etwa 22 Dollar pro Stunde auf den Weg – ein Angebot, das DSPs übertreffen können, sollten sie dies wünschen.
Diese Entscheidung hat das Potenzial, das rechtliche Gefüge zwischen Amazon und seinen DSPs erheblich zu verändern – insbesondere, da kürzlich in Kalifornien bereits eine ähnliche Entscheidung fiel. Der Fall hebt die immer noch andauernde Unsicherheit über die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Zukunft der Beziehungen zwischen Amazon und seinen DSPs hervor.
Insgesamt unterstreichen die aktuellen Entwicklungen die Komplexität der Gewerkschaftsbewegungen und die potenziellen Konsequenzen für Amazon. Während der Ausgang des Streits weiter ungewiss bleibt, scheint der Weg zu möglichen Veränderungen in der Arbeitswelt bereits geebnet zu sein.