In einer überraschenden Wendung präsentierte Amazon seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal mit Gewinnen und Umsätzen, die deutlich über den Erwartungen der Wall Street lagen. Diese erfreulichen Ergebnisse führten nachbörslich zu einem Anstieg der Aktien um 4 %, was die Verluste des regulären Handels vollends ausglich. Analysten vermuten, dass diese Entwicklung auf einen unerwartet starken Einzelhandelssektor hinweist, was Hoffnungen auf eine nicht ganz so düstere Weihnachtszeit für Einzelhändler weckt. Interessanterweise hatte Amazon noch vor drei Monaten vor einer zurückhaltenden Verbraucherinflation gewarnt, die Konsumenten zu kostengünstigeren Alternativen drängt. In der jüngsten Periode verzeichnete Amazons Einzelhandelsgeschäft ein erfreuliches Umsatzwachstum von 7 % auf 61,41 Milliarden Dollar. Besonders auffällig war die Verbesserung bei den Margen, ein Punkt den viele Investoren während des Quartals ausführlich debattierten. Die internationalen Geschäftsmargen stiegen auf 3,6 %, während die nordamerikanischen Margen auf 5,9 % zunahmen. Die Amazon Web Services (AWS) Abteilung erreichte ein stabiles Umsatzwachstum von 19 % auf 27,5 Milliarden Dollar. Trotz dieser Zahlen nannten einige Analysten AWS den 'schwarzen Fleck' des Berichts, da interne Erwartungen eher bei 21 bis 22 % lagen. Im Cloud-Geschäft bleibt AWS in Konkurrenz zu Mitbewerbern wie Microsofts Azure und Googles Cloud-Dienst, wobei Berichte darauf hindeuten, dass Google in den letzten sechs Monaten Marktanteile gewonnen hat. Doch Amazon wartet auch mit positiven Entwicklungen auf: Seine Werbeeinnahmen stiegen um 19 % auf 14,3 Milliarden Dollar. Durch innovative Werbeflächen auf Einkaufswägen in physischen Geschäften und auf der Prime Video Plattform konnte Amazon sein Anzeigengeschäft erfolgreich erweitern.