Amazon plant, seine Investitionen in Infrastruktur bis Ende des Jahres massiv zu erhöhen, mit einem Fokus auf den Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz. Grund für dieses Vorhaben ist die immense Nachfrage der IT-Kunden, die laut dem Amazon-Chef Andy Jassy zu spürbaren Kapazitätsengpässen in der Cloud-Sparte AWS geführt hat. Bemerkenswert ist, dass Amazon nicht nur als größter Online-Händler agiert, sondern auch als führender Anbieter von Cloud-Infrastruktur weltweit gilt. Im letzten Quartal wurden bereits 26,3 Milliarden Dollar in die Infrastruktur investiert, und Jassy ist zuversichtlich, dass sich die Engpässe durch zusätzliche Chip-Lieferungen und verbesserte Energieversorgung in der zweiten Jahreshälfte verringern lassen. Auch Microsoft, bekannt für seine Zusammenarbeit mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI, hat mit Kapazitätsproblemen zu kämpfen, was die steigende Nachfrage nach KI-Ressourcen unterstreicht. Amazon konnte mit seinen Ergebnissen im Weihnachtsquartal die Analystenschätzungen übertreffen, jedoch enttäuschte die Prognose für das laufende Quartal. Dies führte zu einem Rückgang der Amazon-Aktie um 3,6 Prozent. Positiv hervorzuheben ist, dass die Aktie trotz des Verlustes immer noch auf einem hohen Niveau gehandelt wird. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 2,4 Billionen Dollar liegt Amazon vor Alphabet, aber hinter Unternehmen wie Apple, Nvidia und Microsoft. Der Umsatz von Amazon stieg im vergangenen Quartal um zehn Prozent auf 187,8 Milliarden Dollar, während der Gewinn sich nahezu verdoppelte. Die Umsätze der Cloud-Sparte AWS kletterten um 19 Prozent und lagen somit im Einklang mit den Erwartungen. Für das derzeitige Quartal erwartet Amazon einen Umsatz zwischen 151 und 155,5 Milliarden Dollar, was unter den durchschnittlichen Analystenprognosen liegt. Der Einfluss des starken Dollars und der fehlenden Schaltjahr-Tage 2025 trüben den Ausblick. Analysten wie Eric Sheridan von Goldman Sachs sehen Änderungsbedarf bei den Markterwartungen und betonen die konservative Planung des Unternehmens. Dennoch bleibt die langfristige Erfolgsgeschichte von Amazon vielversprechend. Ähnlich optimistisch zeigt sich Douglas Anmuth von JPMorgan, der darauf verweist, dass sich die Engpässe im Cloud-Geschäft in der zweiten Jahreshälfte verringern könnten, was das Wachstum weiter vorantreiben sollte.