28. Oktober, 2024

Politik

Amazon startet mit Brian Williams innovative Wahlberichterstattung

Amazon startet mit Brian Williams innovative Wahlberichterstattung

Brian Williams, der frühere NBC-News-Moderator, sorgt für Aufsehen, indem er eine völlig neue Dimension der Wahlberichterstattung auf Amazon Prime Video einführt. Mit einem Augenzwinkern vergleicht er die bevorstehende Übertragung mit der Einführung des Farbfernsehens, während er sich in Los Angeles für den Aufbau eines Studios einrichtet, das Amazon für ihn errichtet.

Amazon wagt als Pionier den Sprung, sich an einem der bedeutendsten Fernsehabende, der Präsidentschaftswahl, im Bereich des Livestreamings zu etablieren. Williams, bekannt für seine Berichterstattung über die Wahlen von Barack Obama und Donald Trump, fordert das Publikum auf, Amazon ein erstes Mal zu vertrauen, obwohl das Unternehmen keine Erfahrung in der Wahlberichterstattung hat. Im Gegensatz zu Sendern wie NBC, CNN und Fox News verfügt Amazon auch nicht über eine eigene Nachrichtenabteilung. Gemeinsam mit Jonathan Wald, ebenfalls ein Ex-NBC-Mitstreiter, hat Williams in 60 Tagen eine "temporäre Nachrichtenabteilung für eine Nacht" aus dem Boden gestampft.

Sie haben Verträge mit Associated Press für Videoübertragungen und Reuters für die Bereitstellung von Wahlergebnissen geschlossen. Ergänzt wird das Team durch Kommentatoren und Journalisten wie die politischen Berater James Carville und Mike Murphy sowie den Schriftsteller und Kabarettisten Baratunde Thurston, die bereits häufig bei Williams' früherer Show „The 11th Hour“ zu Gast waren.

Der ehemalige Fox-News-Anchor Shepard Smith berichtet von der Wahlkampf-Zentrale der Demokratin Kamala Harris, während Tara Palmeri von Puck vom Lager der Republikaner um Trump berichtet. Zudem werden Historiker Douglas Brinkley, die Ex-"The View"-Moderatorin Abby Huntsman, Jackie Alemany von der Washington Post sowie die ehemalige CNN- und ABC-News-Reporterin Jessica Yellin und Ex-Kongressabgeordneter Tim Ryan Teil des Teams sein. Reporter von Axios, Politico und Puck schließen sich ebenfalls der Amazon-Mannschaft an.

In vielerlei Hinsicht bleibt die Übertragung vertraut: Reden von Kandidaten, Analysen der Experten. Amazon besitzt keinen eigenen "Decision Desk", wird jedoch die Ankündigungen anderer großer Medienhäuser besprechen. „Alle Standpunkte werden vertreten sein“, verspricht Williams. „Wir streben eine möglichst faktenorientierte und dramenarme Berichterstattung an.“

Die eingeführte „Magic Wall“-Technologie wird zwar erkannt, jedoch fügt das Team einige innovative Elemente hinzu, ohne das klassische Wahlberichterstattungsrezept vollkommen zu revolutionieren. Es bleibt spannend zu beobachten, welche Neuerungen die Zuschauer von Amazons Wahlabend erwarten können.