17. Oktober, 2024

Technologie

Amazon setzt auf Kernenergie mit strategischen Atomdeals

Amazon setzt auf Kernenergie mit strategischen Atomdeals

Der Online-Handelspionier Amazon hat jüngst gleich drei wegweisende Vereinbarungen zur Entwicklung von Kernkraftprojekten unterzeichnet. Damit reiht sich das Unternehmen in die Riege der Big-Tech-Firmen ein, die angesichts des steigenden Energiebedarfs durch künstliche Intelligenz verstärkt auf nukleare Lösungen setzen.

Amazon kooperiert dabei mit dem Versorgungsunternehmen Energy Northwest und dem Entwickler X-Energy zum Bau mehrerer kleiner modularer Reaktoren (SMRs) in der Region. Zudem wurde an einem weiteren Standort in Virginia eine Partnerschaft mit Dominion Energy geschlossen, um dort ebenfalls ein SMR zu errichten und die lokale Stromversorgung zu stärken.

„Kernenergie ist eine sichere, kohlenstofffreie Energiequelle, die unsere Betriebsabläufe unterstützen und die wachsenden Anforderungen unserer Kunden erfüllen kann, während wir unserem Klimaversprechen nachkommen, bis 2040 kohlenstoffneutral zu sein“, erklärte Matt Garman, CEO von Amazon Web Services, anlässlich der Bekanntgabe der Deals.

Die Hinwendung zu kohlenstofffreien Energieträgern gilt als einer der schnellsten Wege zur Bekämpfung des Klimawandels und ist entscheidend für Amazons künftige Investitionen. Diese Initiativen versprechen, die Errichtung neuer nuklearer Technologien zu fördern, die über Jahrzehnte hinweg Energie liefern werden.

Diese Woche schließt Amazon als zweites großes US-Tech-Unternehmen in die Reihe derer ein, die in Atomenergie investieren. Zuvor hatte Google am Montag bekanntgegeben, eine Vereinbarung mit Kairos Power zur Einführung eines kleinen modularen Reaktors bis 2030 abgeschlossen zu haben, mit weiteren Projekten bis 2035.

Die Nachfrage nach sauberer und rund um die Uhr verfügbarer Energie, die durch künstliche Intelligenz getrieben wird, veranlasst immer mehr Technologiefirmen, Atomkraft als Lösung zu akzeptieren. Bereits im März hat Amazon ein nuklear betriebenes Datenzentrum von Talen Energy erworben. Zudem ging Microsoft letzten Monat mit Constellation Energy eine Kooperation ein, um eine Einheit des stillgelegten Drei-Meilen-Insel-Kraftwerks in Pennsylvania wiederzubeleben.

Schätzungen von Goldman Sachs prognostizieren, dass der Energiebedarf von US-Datenzentren bis 2030 etwa das Dreifache betragen wird, was eine zusätzliche Kapazität von 47 Gigawatt erfordert. Diese Kapazität soll hauptsächlich durch Erdgas, Wind- und Solarenergie gedeckt werden.