Amazon hat diese Woche die Einführung seines ersten vollständig autonomen Roboters, Proteus, bekanntgegeben, der eine zentrale Rolle in der Logistik übernehmen soll. Der kleine, grüne Roboter, der einem großen Roomba ähnelt, ist darauf spezialisiert, Wagen voller Pakete in Logistikzentren zu bewegen. Doch seine Mission reicht weiter: Er soll auch die Herzen der Menschen erobern. Amazon kündigte zugleich den Start eines neuen „Next-Generation“-Logistikzentrums in Shreveport, Louisiana, an, in dem die Robotik um den Faktor zehn erhöht werden soll. Dies soll die Versandkosten der Pakete um 25 Prozent senken. Proteus kann sich autonom bewegen und Hindernissen ausweichen, wodurch er nun erstmals außerhalb abgegrenzter Bereiche im Lagerhaus agiert. Mit Gesicht und Augen ausgestattet, soll er bei den Mitarbeitern Sympathiepunkte sammeln – und Sicherheit gewährleisten. Julie Mitchell, Direktorin bei Amazon Robotics, unterstrich auf dem „Delivering the Future“-Event, dass unter anderem der liebenswerte Charakter von Proteus bei dessen Entwicklung im Mittelpunkt stand. Mit einem Augenzwinkern fügte sie hinzu, es sei wichtig, dass Menschen Freude an der Interaktion mit dem Roboter hätten. Die hauseigene Logistikinnovationen sollen auf lange Sicht die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine fördern, wobei Proteus als Symbolfigur dieser Symbiose dient. Doch es gibt auch kritische Stimmen, besonders von Gewerkschaften, die befürchten, dass Jobs automatisiert werden könnten. Eine von Amazon in Auftrag gegebene Studie des MIT Industrial Performance Centers ergab allerdings, dass viele Mitarbeiter eher optimistisch auf die Automatisierung blicken, vermutlich weil diese den Arbeitsalltag erleichtern könnte. Die Studie deutet darauf hin, dass Automatisierung die Rolle der Mitarbeiter nicht unbedingt bedroht, sondern ihnen neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit eröffnen könnte. Andere Unternehmen, wie Tesla, verfolgen ebenfalls ambitionierte Pläne zur Roboterentwicklung. Der Weg zur vollständigen Autonomie ist jedoch noch weit, und es bleiben viele wirtschaftliche und ethische Fragen offen, wie die Zukunft der menschlich-robotischen Koexistenz aussehen wird.