Im Rausch der letzten Jahre, der rund um das Thema künstliche Intelligenz (KI) die Kapitalmärkte erfasst hat, ist der Begriff „Magnificent Seven“ unweigerlich zu einer festen Größe geworden. Diese sieben Giganten der Technologiewelt, die jeweils ihre eigene Nische im breiten KI-Markt besetzen, haben in 2024 beachtliche Renditen erzielt und damit bewiesen, dass sie mehr als nur Mitläufer im digitalen Rennen sind.
Mit Ausnahme von Microsoft übertrafen alle Unternehmen der „Magnificent Seven“ die Indizes S&P 500 und Nasdaq Composite im letzten Jahr. Doch aus dieser illustren Runde tritt ein Unternehmen besonders hervor: Amazon. Der E-Commerce- und Cloud-Computing-Riese hat in den letzten Jahren still und leise ein beeindruckendes KI-Ökosystem aufgebaut.
Eine bedeutende Wette auf die Zukunft ging Amazon mit seiner Investition in Anthropic ein, einem KI-Startup, dessen Sprachmodell Claude als ernstzunehmender Konkurrent zu ChatGPT gilt. Insgesamt 8 Milliarden Dollar hat Amazon bisher in Anthropic investiert und damit nicht nur Kapital, sondern auch seine eigenen Technologien eingebracht. Die leistungsstarken Trainium- und Inferentia-Chips von Amazon spielen eine zentrale Rolle beim Training anthropics generativer KI-Modelle, unterstützt von den stetig wachsenden Kapazitäten der Amazon Web Services (AWS).
Diese kluge Partnerschaft zahlt sich aus. Die Erlöse von AWS haben kürzlich stark zugelegt, ebenso wie die operativen Gewinne. Angesichts des resultierenden Geldflusses verstärkt Amazon seine Bemühungen, in Datenzentren und eigene Chip-Infrastrukturen zu investieren.
Die transformative Kraft der KI für Amazon ist offensichtlich. Während KI für zahlreiche Unternehmen als Katalysator dienen kann, um beispielsweise Software-Verkäufe oder Nutzerinteraktionen auf sozialen Medien zu steigern, scheint Amazons Potenzial wahrhaft grenzenlos.