Amazon muss der EU-Kommission weitere Informationen zu seinen Maßnahmen zum Verbraucherschutz zur Verfügung stellen. Dies gab die Behörde am Mittwoch bekannt und stellte fest, dass aufgrund des neuen EU-Gesetzes über digitale Dienste eine formelle Anfrage an den Online-Riesen gestellt wurde. Amazon hat drei Wochen Zeit, um diese Fragen zu beantworten, andernfalls drohen Geldbußen, falls die Antworten unrichtig, unvollständig oder irreführend sind.
Im Mittelpunkt der Anfrage steht die Frage, wie Amazon den Verkauf illegaler Produkte verhindert. Unter dem Begriff "illegale Produkte" fallen beispielsweise gefälschte Medikamente oder Spielzeug ohne notwendige Sicherheitssiegel. Zudem möchte die EU-Kommission Informationen über Amazons System für Produktempfehlungen erhalten. Es wird erwartet, dass transparent gemacht wird, wie diese Empfehlungen zustande kommen.
Eine Sprecherin von Amazon erklärte, dass das Unternehmen den Antrag prüfe und eng mit der EU-Kommission zusammenarbeite. Amazon teile das Ziel, ein sicheres und vertrauenswürdiges Online-Umfeld zu schaffen. Die Sprecherin betonte zudem, dass Amazon erhebliche Investitionen in den Schutz des eigenen Shops vor bösartigen Akteuren tätige.
Das neue EU-Gesetz, der Digital Services Act (DSA), stellt auch andere große Unternehmen wie Facebook und Google vor strengere Auflagen. Online-Marktplätze sind dazu verpflichtet, gefälschte Produkte oder gefährliches Spielzeug bestmöglich zu entfernen und Kunden entsprechend zu warnen.