19. Dezember, 2024

Wirtschaft

Amazon-Mitarbeiter streiken während der Feiertagseinkaufszeit

Amazon-Mitarbeiter streiken während der Feiertagseinkaufszeit

Zu einem überraschenden Zeitpunkt für die E-Commerce-Welt hat eine Gruppe von Amazon-Mitarbeitern in sieben US-amerikanischen Einrichtungen Donnerstagfrüh die Arbeit niedergelegt. Mitten in der hektischen Feiertagseinkaufszeit zielen die Streikenden darauf ab, den Online-Riesen Amazon zu Verhandlungen mit ihrer Gewerkschaft zu drängen. Die Internationale Bruderschaft der Teamster, welche rund 10.000 Arbeiter in zehn Amazon-Einrichtungen vertritt, beschreibt dieses Ereignis als den 'größten' Streik gegen Amazon.

Teamsters' Präsident Sean O'Brien erhob harsche Vorwürfe gegen Amazon und unterstrich, dass die Unternehmensleitung eine gesetzte Frist ignoriert habe. O’Brien machte Amazon für mögliche Lieferverzögerungen verantwortlich und betonte die Forderungen der Arbeitnehmer nach fairen Bedingungen. Im gleichen Atemzug warf ein Sprecher von Amazon der Gewerkschaft vor, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen und ihre Methoden als bedrohlich und einschüchternd zu bezeichnen.

Interessanterweise machen die gewerkschaftlich organisierten Standorte lediglich 1% von Amazons stündlicher Belegschaft aus, was die Auswirkungen des Streiks möglicherweise mildert. Das Unternehmen, das weltweit über 1,5 Millionen Menschen beschäftigt, tendiert zu direkten Beziehungen zu den Mitarbeitern statt Verhandlungen mit Gewerkschaften. Ungeachtet der Arbeitsniederlegungen verzeichneten Amazons Aktien in den frühen Handelsstunden einen leichten Anstieg, was darauf hindeutet, dass Investoren keine erheblichen Störungen erwarten.

Dieses Jahr kündigte Amazon eine Investition von 2,1 Milliarden Dollar an, um die Gehälter der Logistik- und Transportmitarbeiter in den USA anzuheben. Der Basislohn soll dabei um mindestens 1,50 Dollar auf etwa 22 Dollar pro Stunde steigen, was einem Anstieg von rund 7% entspricht.