31. Oktober, 2024

Wirtschaft

Amazon-Mitarbeiter rebellieren gegen Rückkehr ins Büro

Amazon-Mitarbeiter rebellieren gegen Rückkehr ins Büro

Ein Aufschrei unter den Mitarbeitern von Amazons Cloudsparte AWS: Mehr als 500 Beschäftigte haben sich in einem Schreiben an CEO Matt Garman gewandt und fordern die Rücknahme der geplanten vollständigen Rückkehr ins Büro. Garman hatte bei einer Mitarbeiterversammlung am 17. Oktober behauptet, dass die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter die Rückkehrpolitik unterstütze, was auf harsche Kritik stieß.

Die Kritiker monieren, dass Garmans Einschätzung nicht mit den Erfahrungen vieler Mitarbeiter übereinstimme. Seine Aussagen untergrüben das Vertrauen der Belegschaft und verzerrten die Realität des Arbeitslebens bei Amazon, heißt es in dem Schreiben, das Reuters vorliegt. Zudem sei die fünf Tage pro Woche im Büro Regelung unvereinbar mit Amazons eigenem Führungsprinzip, der „beste Arbeitgeber der Welt“ sein zu wollen.

Die Rückkehrpflicht, die im nächsten Jahr in Kraft treten soll, trifft Mitarbeiter mit besonderen Umständen besonders hart: Menschen mit neurodiversen Herausforderungen, familiären Verpflichtungen oder langen Pendelstrecken. Die umfassende Rückkehr ins Büro ist innerhalb des Unternehmens umstritten, da sie zusätzliche Pendelzeiten und Kosten verursacht, obwohl Remote-Arbeit effektiv war. Einige kündigen an, das Unternehmen verlassen zu wollen.

In dem Brief sind auch anonyme Berichte von Mitarbeitern angehängt, die erläutern, warum eine Umsetzung der neuen Regelung für sie schier unmöglich sei. Sei es aufgrund von Kindern, langen Anfahrtswegen oder gesundheitlichen Notwendigkeiten – die Narrativen sind vielfältig. Ein Mitarbeiter äußerte gar: „Früher war ich stolz auf meine Arbeit und freute mich auf meine Zukunft hier. Dieses Gefühl habe ich verloren.“ Eine offizielle Stellungnahme von Amazon steht noch aus.