26. Oktober, 2024

Wirtschaft

Amazon: Mehr als nur ein Online-Handelsgigant

Amazon: Mehr als nur ein Online-Handelsgigant

Amazon präsentiert sich nach außen hin als der Koloss im Online-Retail-Bereich - eine Rolle, die dem Unternehmen längst zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Mit einem geschätzten Marktanteil, der in den USA mehr als fünf Mal so groß ist wie der von Walmart und gar das Zehnfache Apples erreicht, ist der Online-Riese die Plattform, bei der die meisten Menschen ihre Einkaufstouren im Internet beginnen. Dieser anfängliche Blick täuscht jedoch über das eigentliche Erfolgsmodell Amazons hinweg. Im zweiten Quartal 2024 erzielte Amazon beeindruckende Produkterlöse in Höhe von 59 Milliarden US-Dollar. Das Sortiment umfasst alles von Lebensmitteln über Spielzeug bis hin zu Bekleidung und Medikamenten. Kombiniert man diesen Aspekt mit dem begehrten Prime-Mitgliedschaftsprogramm, das attraktive Angebote wie eine Video-Streaming-Option beinhaltet, die sich mit Netflix messen kann, wird schnell klar, warum Amazon für viele Verbraucher die Einkaufsadresse Nummer eins ist. Aber während Amazon seine Stellung als führendes Handelsunternehmen fleißig verbessert - sei es durch den Einstieg in den Medikamentenvertrieb oder die Investition in den schnellen Versand - lauern die Herausforderungen im Verborgenen. Trotz der enormen Umsätze im Einzelhandelsbereich belaufen sich die Verkaufsosten auf satte 69 Milliarden US-Dollar. Damit wird das Retail-Segment kaum zur Gewinnmaschine des Unternehmens. Die wahre Stärke Amazons liegt in den Services. Im selben Zeitraum erzielte der Konzern etwa 75 Milliarden US-Dollar mit Dienstleistungen. Diese beinhalten vor allem Gebühren von Drittanbietern, AWS-Verkäufe, Werbedienstleistungen und Prime-Mitgliedsgebühren. Deutlich wird, dass der Verkauf von physischen Produkten nicht die hauptsächliche Einnahmequelle ist. Vielmehr sind es die technologischen Serviceleistungen, die Amazon zur wahren Goldgrube machen.