06. November, 2024

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Amazon glänzt in durchwachsener Berichtssaison dank starker Cloud-Leistung

Amazon glänzt in durchwachsener Berichtssaison dank starker Cloud-Leistung

Die Berichtssaison hat bislang gemischte Gefühle hervorgerufen. Schwergewichte wie Microsoft, Meta Platforms und Apple mussten nach unbefriedigenden Ergebnissen und enttäuschenden Prognosen Kursrückgänge hinnehmen. Angesichts der Bedeutung dieser Firmen für den Markt geben ihre Probleme Grund zur Vorsicht. Doch es wäre voreilig, von einer allgemeinen Abwärtstendenz zu sprechen, da die Leistungen der Unternehmen stark variieren. Besonders sticht Amazon hervor, das trotz des Gegenwinds seine Hausaufgaben gemacht hat. Auf den ersten Blick erscheinen solch kühne Behauptungen übertrieben; bei näherer Betrachtung bestätigt sich jedoch die robuste Entwicklung. Amazons Umsatz stieg im vergangenen Quartal um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 158,9 Milliarden Dollar, wodurch der Gewinn pro Aktie von 0,94 Dollar im Vorjahresquartal auf 1,43 Dollar kletterte. Diese Wachstumsraten überholen gar die von Apple erzielten Ergebnisse. Microsoft und Meta konnten sich zwar ebenfalls über ein besseres Umsatzwachstum freuen, enttäuschten jedoch mit verhaltenem Ausblick. Meta plant, künftig intensiv in künstliche Intelligenz zu investieren. Microsofts anvisierter Quartalsumsatz von 68,1 Milliarden Dollar bis Dezember verfehlt die Analystenerwartungen von 69,8 Milliarden Dollar. Amazon hingegen prognostiziert für das aktuelle Quartal ein Umsatzwachstum von rund neun Prozent, was zu einer Steigerung des operativen Einkommens um 36 Prozent führen dürfte – wahrlich nicht schlecht. Die unterschiedliche Kursentwicklung nach den Quartalszahlen erklärt sich durch diese Faktoren: Während Amazons Aktie von der Veröffentlichung profitierte, gerieten die anderen in den Abwärtsstrudel. Amazons Erfolg beruht nicht nur auf den nackten Zahlen. Entscheidender Anteil am Wachstum hat Amazon Web Services (AWS), der Cloud-Bereich des Unternehmens. AWS steigerte seine Einnahmen um 19 Prozent, was das operative Einkommen von knapp unter sieben Milliarden Dollar im Vorjahr auf über 10,4 Milliarden Dollar im dritten Quartal dieses Jahres anhob. Der operative Gewinnmargenanteil klettert so von 30 auf 38 Prozent. Mehr als 60 Prozent von Amazons operativem Gesamteinkommen entfällt auf AWS, und der Trend zeigt weiter nach oben.