Mehrere Mitarbeitende von Amazon haben am Donnerstagmorgen den Streik ausgerufen, nachdem der Internetriese laut der Gewerkschaft Teamsters seit Langem Verhandlungen verweigert. Lagerarbeiter und Fahrer aus sieben Distributionszentren haben sich dazu entschlossen, die Arbeit niederzulegen. Teamsters-Sprecherin Kara Deniz betont, dass die Gewerkschaft bereits über 20 Mal vergeblich versucht habe, Amazon zu Gesprächen über bessere Löhne, Sozialleistungen und sicherere Arbeitsbedingungen zu bewegen.
Der Streik fällt in eine geschäftige Zeit für Amazon mit Blick auf die bevorstehenden Feiertage. Picketing-Aktionen wurden in New York City, Atlanta, Kalifornien und Skokie, Illinois, initiiert. Sean M. O'Brien, Präsident der Teamsters, erklärte: "Wir haben Amazon eine klare Frist gesetzt, um unseren Mitgliedern gerecht zu werden – sie haben sie ignoriert."
Obwohl Tausende von Amazon-Mitarbeitern nach Angaben der Teamsters am Streik beteiligt sein sollen, bestreitet Amazon, dass die Beschäftigten die Gewerkschaftsvertretung wollten. Unternehmenssprecherin Kelly Nantel betonte, das Streikgeschehen sei größtenteils von Externen orchestriert. Diese würden die Mitarbeiter belästigen und einschüchtern, was inakzeptabel sei.
Amazon sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, den Arbeitsplatz nicht sicher und finanziell stabil genug zu gestalten. Eine Arbeitnehmerin berichtete von Schwierigkeiten, ihre Rechnungen zu bezahlen. Amazon hingegen verweist auf eine Gehaltserhöhung von 20% für Lager- und Transportmitarbeiter in den vergangenen sechs Jahren sowie Investitionen in Milliardenhöhe in Sicherheitsinitiativen.
Auch bei Starbucks erwägt man im Winter eine Intensivierung der Gewerkschaftsbestrebungen. Beschäftigte haben kürzlich für einen möglichen Streik gestimmt, wie mit der Organisation befasste Starbucks Workers United mitteilte. Amazon-Angestellte auf Staten Island hatten als erste 2022 für eine gewerkschaftliche Organisation gestimmt, während andere Initiativen noch nicht den gleichen Erfolg verbuchen konnten.
Amazons Umsätze erreichten neue Rekordhöhen von der Woche vor dem Black Friday bis zum Cyber Monday.