Der weltweite Aluminiummarkt zeigt sich erneut in Bewegung, während die Europäische Union mögliche Importrestriktionen auf russisches Aluminium in Betracht zieht. Bei der Londoner Börse kletterte der Preis für eine Tonne Aluminium um bis zu 0,7 % auf rund 2.600 US-Dollar. Dies ist Teil eines neuen Sanktionspakets gegen Moskau, das sich auf den Angriffskrieg in der Ukraine bezieht. Ob und wie schnell die Maßnahmen greifen, bleibt jedoch abzuwarten. Seit Beginn des Konflikts haben viele Hersteller in Europa russische Aluminiumlieferungen freiwillig eingestellt, was zu einer Umstrukturierung der globalen Lieferketten führte. Diese Verschiebung lenkte größere Mengen nach China, wo der Import von russischem Metall in den letzten zwei Jahren auf über eine Million Tonnen jährlich angestiegen ist. Die Analystenmeinung ist klar: „Der Markt braucht momentan kein russisches Aluminium mehr“, erklärt Gao Yin von Shuohe Asset Management. Die globale Verteillandschaft scheint sich bereits angepasst zu haben, und die Auswirkungen erneuter Handelsumlenkungen könnten begrenzt sein. In China selbst steht die Aluminiumproduktion an einem Wendepunkt. Kapazitätsgrenzen bremsen das Produktionswachstum, was die Exportmöglichkeiten einschränkt und die Preise stützen dürfte, so die Analysten von Shanghai Metals Market. Mit einem Preiszuwachs von 0,2 % auf 2.564 US-Dollar je Tonne am Londoner Metallmarkt behauptet sich das Metall gegen sinkende Preise anderer Rohstoffe wie Zink und Kupfer. Zum Vergleich: Eisenerz präsentierte sich in Singapur mit einem Anstieg von 0,2 % auf 100,40 US-Dollar pro Tonne, während die Preise in Dalian stabil blieben.